20 Uhr: Eröffnungskonzert: u.a. Alvin Lucier: Music for Solo Performer (Performer: David Behrman, Soundregie: Hauke Harder) Parochialkirche | Klosterstr. 67 | 10179 Berlin
Peter Eisenman hatte am Donnerstag, den 23.10, viel vor. Morgens hielt er an der Universität der Künste einen Vortrag zum Thema " Kreativität und Kontrolle" und abends sprach er im Jüdischen Museum über "Architektur und Erinnerung".
Eisenman kann Vorträge halten. Er ist ein guter Redner und ein überzeugender Lehrer. Selbst wenn er vor 2000 Jahren bei Vitruv startet und dann von 1527 bis 1968 nichts Erwähnenswertes findet. Seine morgendlichen Zuhörer folgten jedem inhaltlichen Quantensprung ohne Zögern und voller Vertrauen. Auch wenn es manchmal schwer fällt, die wunderbaren Theorien mit den gebauten Beispielen zusammenzufügen. Immer tauchen blitzlichtartig bedenkenswerte Fragmente auf: "Architecture is a displace-discipline." oder auch "A discipline of being there."
Seit über 400 Jahren sei die Architektur mehr oder weniger eine Auseinandersetzung mit "the metaphysics of presence" und nun gelte es, diese zu überwinden, spätestens seit 9/11. Wie? Womit? Darauf könne er keine Antwort geben. Das sei im Grunde auch das Problem der heutigen jungen Generation von Architekten und nicht seines.
Eisenmans ausgeführte Objekte können zuweilen einer differenzierten Betrachtung nicht standhalten; aber seine Reden sind immer inspirierend und nicht zuletzt ein echter Motivationsschub in dieser desillusionierten Zeit.
Der Vortrag an der UdK fand im Rahmen einer von Studenten eigenverantwortlich organisierten Vortragsreihe statt. "lecture series " bietet nun schon seit drei Jahren Vorträge zu aktuellen Themen der Architektur. Peter Eisenman sprach als letzter der diesjährigen Reihe.
Titel zum Thema eisenman:
Peter Eisenman zweimal live
Peter Eisenman hat sich entschieden
Der Architekt Peter Eisenman, der den Entwurf für das Holocaust-Mahnmal . . .
(Einspieldatum: 18.8.03)
Der Divan - Das Arabische Kulturhaus
Haus am Kleistpark
GalerieETAGE im Museum Reinickendorf
Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank
nüüd.berlin gallery