19 Uhr: im Rahmen der Finissage zu "Becoming Who You Are - Studium trotz Flucht". (Eintritt frei / aber Anmeld.) Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung | Stresemannstr. 90 | 10963 Berlin
Am 1.12.18 hat ein neuer Kunstraum in der Potsdamer Straße eröffnet. Die Gegend um die Potsdamer Straße steht schon seit Jahren wiederholt im Fokus der kunstinteressierten Öffentlichkeit: sei es durch das Gallery Weekend oder durch spektakuläre Ausstellungen in noch spektakuläreren Räumlichkeiten renommierter Galerien wie Blain|Southern, Esther Schipper und anderen.
Jetzt also ein neuer Kunstraum, der ebenfalls Aufmerksamkeit beansprucht und sich als experimentell versteht. Seine Besonderheit: hier liegt nicht nur der Schwerpunkt auf zeitgenössischer chinesischer Medien- und Videokunst, sondern auch das Konzept und die Initiatoren stammen aus dem Reich der Mitte. Das Times Art Center Berlin (TACB) ist eine Initiative des Guangdong Times Museum in Guangzhou, genauer gesagt einer privaten und unabhängigen Kunstinstitution aus dem südchinesischen Perlflussdelta. Das Perlflussdelta steht – wie der Kurator HOU Hanru und die Co-Kuratorin XI Bei (TACB-Direktorin) erklären – künstlerisch schon seit den 80er Jahren für ein kreatives und lebendiges Zentrum internationalen Austauschs - besonders im Bereich Videokunst.
Das Times Art Center Berlin will nun in Zukunft dafür sorgen, dass die Künstler*innen auch im Westen die nötige Aufmerksamkeit erhalten. Einige der rund 60 - in den nächsten Monaten - zu sehenden Künstler*innen sind jedoch auch hierzulande keine Unbekannten mehr. Sie tauchen in Sammlungen ebenso auf wie auf den gängigen Kunstmessen oder den internationalen Biennalen. So zum Beispiel CAO Fei, Koki TANAKA, HO TZU NYEN oder LIN Yilin.* Dennoch haben die beiden Kuratoren recht mit der Behauptung, dass asiatische Kunst im Westen unterrepräsentiert ist.
Wer also wissen will, was in Asien im Bereich zeitbasierte Kunst diskutiert wird, dem sei die spannende und absolut sehenswerte Eröffnungsausstellung EPISODE I, Urban Explosion empfohlen. Sie ist der erste Teil der drei Teile umfassenden Serie "The D-Tale. Videokunst aus dem Perlflussdelta", der im Januar Episode II, Towards Autonomy und im März Episode III, The Politics oft the Self folgen werden. Was in der Ausstellung mit über 20 Arbeiten überzeugt, ist die künstlerische Vielfalt, in der die Erforschung des urbanen Raumes in seinen unterschiedlichsten Ausprägungen thematisiert wird. Das Spektrum reicht von Erzählungen über Menschen und ihre komplexen Beziehungen zum Stadtraum über abstrakte Sichtweisen auf Architektur und Umwelt, über soziale Strukturen und historische Brüche bis hin zu surrealen Phantasiewelten, die virtuelle in realen Welten verankern. Performance steht neben Dokumentation, digitale Videoinstallation mit Texten neben Musikvideos.
* CAO Fei (u.a. in der Julia Stoschek Foundation), Koki TANAKA (u.a. bei Skulptur Projekte Münster 2017), HO TZU NYEN (Venedig Biennale 2011) oder LIN Yilin ( auf der documenta 12)
EPISODE I, Urban Explosion
1.12.2018 – 12.1.2019
ART JONES, CAO Fei, CHAN Chui Hing Nose, CHEN Shaoxiong, CHEN Tong, CHOW Chun Fai, HO Tzu Nyen, HUANG Weikai, JIANG Zhi, LIANG Juhui, LIN Yilin, LIU Chuang, OU Ning, João Vasco PAIVA, Ellen PAU, SONG Ta, TANG Kwok Hin, TSANG Kin-Wah, Morgan WONG, WONG Ping, WONG Wing Sang
Times Art Center Berlin
Potsdamer Straße 87, 10785 Berlin
www.timesartcenter.org
Titel zum Thema tacb:
Neuer Kunstraum in der Potsdamer Straße: Times Art Center Berlin
Eröffnungsausstellung EPISODE I, Urban Explosion endet am Samstag, 12.1.19.
Urban Spree Galerie
Galerie HOTO
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Haus am Lützowplatz
Kommunale Galerie Berlin