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bauhaus reuse: Ein temporäres Stadtlabor für das Berlin von Morgen

von Ferial Nadja Karrasch (25.05.2019)
vorher Abb. bauhaus reuse: Ein temporäres Stadtlabor für das Berlin von Morgen

bauhaus reuse Außenaufnahme, © Schnepp Renou

In einem aus Bauhaus-Elementen gebauten Pavillon inmitten des Ernst-Reuter-Platzes, einem Verkehrsknotenpunkt, der als Vorzeigeprojekt der Nachkriegszeit das Postulat der „autogerechten Stadt“ erfüllte, sollen nun Ideen für eine nachhaltige, partizipative und soziale Stadtentwicklung formuliert werden.

Am 23. Mai öffnete das Glashäuschen seine Türen für die Öffentlichkeit. „bauhaus reuse“ ist ein gemeinsames Projekt der zukunftsgeraeusche GbR, der Technischen Universität Berlin, dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und der Universität der Künste Berlin. Von Arbeit, Bildung und Baukultur über Nachhaltigkeit zu Politik: Hier will man sich über die verschiedenen Fragen zur Zukunft der Stadt austauschen. „In 30 Jahren werden unsere Städte anders aussehen“, so Oliver Schruoffeneger, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt in Charlottenburg-Wilmersdorf,
und er betonte, dass man sich den Fragen von morgen bereits heute stellen muss. Das Projekt sei daher als ein „Reallabor“ für Fragen der künftigen Stadtstruktur konzipiert.


bauhaus reuse Innenraum, © Schnepp Renou

Eine wichtige Rolle spiele hierbei der transdisziplinäre Ansatz, der auch am Bauhaus großgeschrieben wurde: „bauhaus reuse“ versteht sich als ein Zentrum für den Austausch zwischen Forschung, akademischer Bildung, fachpraktischer Ausbildung und der interessierten Stadtgesellschaft. In dem öffentlich zugänglichen Gebäude sind studentische Seminare, Workshops, Vorträge, Diskussionsrunden, Musik- und Theaterveranstaltungen, Filmvorführungen und Ausstellungen geplant. Außerdem soll der Pavillon zum Verweilen einladen, einen Kaffee zu trinken oder in der Info-Bibliothek zu stöbern.

„Reuse“, Wiederverwendung, ist dabei nicht nur in Hinblick auf das Aufgreifen des Leitbildes „Zusammenarbeit“ wörtlich zu verstehen: Die insgesamt 43 Bauelemente des komplett zerlegbaren Gebäudes wurden 1976 im Zuge der großen Nachkriegssanierung an der Nordfassade des Dessauer Bauhauses eingebaut. Bei einer erneuten Sanierung im Jahr 2011 montierte man die Fassadenteile von 1976 ab und lagerte sie ein, bis die zukunftsgeraeusche GbR sie 2015 zu einem temporären Bauhaus-Pavillon am künftigen Standort des Neubaus des Bauhaus-Archivs einsetzte.


Konstruktion des bauhaus reuse am Ernst-Reuter-Platz, © zukunftsgeraeusche

Im Rahmen von „bauhaus reuse“ dient das 174 Quadratmeter große Häuschen nun für die nächste Zeit – vorgesehen sind vier Jahre – am Ernst-Reuter-Platz als Ort für Diskurs und Austausch.

Den Auftakt der zahlreichen, von zukunftsgeraeusche GbR kuratierten Programminhalte bildet die Sanierung der Bänke auf dem Ernst-Reuter-Platz durch Studierende der TU Berlin und Auszubildende der Knobelsdorffschule. Im Sommer werden dann Bühnenbildstudierende der UdK Berlin sowie Studierende der Berliner Schauspielschulen performative Projekt-Arbeiten zum Thema moderne Emanzipation und Baukultur präsentieren.

Im Inneren des Pavillons ermöglicht eine interaktive Virtual-Reality-App, das historische Bauhaus auf virtuellem Wege zu besuchen – ein etwas überflüssiges Extra, das den Gedanken aufkommen lässt, man habe es als notwendig angesehen, das Projekt noch stärker in den Kontext des 100. Bauhaus-Jubiläums einzubinden. Um zu verdeutlichen, woher die originalen Bauelemente stammen, hätte es eine Fotografie auch getan.

Pavillon „bauhaus reuse“ – Öffnungszeiten und Anfahrt
Täglich 10:00 bis 18:00 Uhr; abweichend bei Veranstaltungen
Ernst-Reuter-Platz, Mittelinsel, 10587 Berlin
Zugang über U-Bahnhof Ernst-Reuter-Platz, Ausgang Mittelinsel
U2, Bus 245, M45, N2, X9

Ferial Nadja Karrasch

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Titel zum Thema bauhaus reuse:

bauhaus reuse: Ein temporäres Stadtlabor für das Berlin von Morgen
Besprechung: In einem aus Bauhaus-Elementen gebauten Pavillon inmitten des Ernst-Reuter-Platzes, einem Verkehrsknotenpunkt, der als Vorzeigeprojekt der Nachkriegszeit das Postulat der „autogerechten Stadt“ erfüllte, ...

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