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Boris Lurie

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Berlin Daily 17.04.2024
Kuratorische Führung

17:30 Uhr: mit Viola Bendzko, Ute Faber, Claudia Hartwig und Jürgen Kellig im Rahmen der Ausstellung "ÄTZEN - KRATZEN - STECHEN. Druckkunst im Dialog 2024". Kommunale Galerie Berlin | Hohenzollerndamm 176 | 10713 Berlin

f³ – freiraum für fotografie zeigt: BLINDE FOTOGRAF*INNEN (3.10.20 – 17.1.21)

(Einspieldatum: 30.09.2020)
vorher Abb. f³ – freiraum für fotografie zeigt: BLINDE FOTOGRAF*INNEN (3.10.20 – 17.1.21)

© Mary Hartwig, Fotostudio für Blinde Fotograf*innen

Susanne Emmermann, Mary Hartwig, Silja Korn, Gerald Pirner

Blinde Fotograf*innen – das klingt nach einem Paradox. Ist der Akt des Fotografierens nicht unweigerlich mit dem Sehen verbunden? Die Ausstellung beweist das Gegenteil: Um visuelle Kunst zu erschaffen, bedarf es einer starken inneren Vision, ausgefeilter Technik und Teamwork.

BLINDE FOTOGAF*INNEN präsentiert die Arbeit von vier Bildautor*innen, die im Laufe ihres Lebens erblindet sind. Sie setzen sich seit vielen Jahren mit dem für sie eigentlich Unmöglichen auseinander: dem Sehen. Für ihre Fotografien nutzen sie die Technik des Lightpaintings, die beinahe ebenso alt ist, wie die Fotografie selbst. In völlig abgedunkelten Räumen oder bei Nacht arbeiten die Fotograf*innen mit unterschiedlichen Lichtquellen und mittels Langzeitbelichtung die Aspekte eines Bildes heraus, die sie ihrem Gegenüber vermitteln möchten. Sie erhalten dabei Unterstützung von sehenden Assistent*innen, die die Motive ihren Anweisungen entsprechend arrangieren und ihnen verbal detailliert übersetzen, was sie visuell nicht wahrnehmen können.


© Susanne Emmermann, Fotostudio für Blinde Fotograf*innen

Diese Zusammenarbeit ermöglicht den blinden Fotograf*innen ein hohes Maß an Kontrolle über die entstandenen Bilder. Die konzentrierte Auseinandersetzung mit dem Medium führt zu individuellen und einzigartigen Bildsprachen: Susanne Emmermann befasst sich in einem abstrakten Spiel von Farben und Formen mit dem Thema Hände: „Hände transportieren, wie Augen, Gefühle. Hände geben Halt. Sie stehen für Liebe und die Gegenwart des Anderen. Aber natürlich auch für Aggression, was für mich aber nicht im Mittelpunkt steht.“ Mary Hartwigs expressionistische Erzählformen entführen uns in verwunschene Welten, die an die Erlebnisse der Alice im Wunderland erinnern. Silja Korn untersucht den Ausdruck ihres eigenes Selbst in rauschhafter Farbigkeit. Gerald Pirner schließlich fokussiert in seiner intensiven schwarz/weiß Serie auf das Selbstporträt und sein widersprüchliches Verhältnis zum Licht.

Susanne Emmermann (*1959) ist Fotografin und Reporterin. Im Projekt Blinde Reporter*innen besucht sie Ausstellungen in Berlin und Brandenburg und befragt Expert*innen sowie Besucher*innen, um sich ein umfassendes Bild von den Arbeiten machen zu können.
Mary Hartwig (1950-2019) erblindete bedingt durch einen Gendefekt schleichend. Ab 2017 widmete sie sich intensiv der Fotografie und nahm an zahlreichen Ausstellungen teil.
Silja Korn (*1966) ist seit ihrem 12. Lebensjahr vollblind. Sie arbeitet seit 30 Jahren als Erzieherin/ Spracherzieherin und fotografiert seit 2004.
Gerald Pirner erblindet 1989. Seit 2014 arbeitet er als freischaffender Essayist und Fotograf.
Er ist Gründungsmitglied des Fotostudios für Blinde Fotograf*innen in Berlin, welches 2019 mit dem Jurypreis der 11. Wiesbadener Fototage als herausragendes und zukunftsweisendes Projekt ausgezeichnet wurde.


© Gerald Pirner, Fotostudio für Blinde Fotograf*innen

Begleitprogramm

FOTO-FÜHRUNG:
4. Oktober, 1. November und 6. Dezember 2020, 11 Uhr, Eintritt frei.

FOTO-TALK: Auf der Couch:
22. Oktober 2020, 19 Uhr
Im Gespräch mit dem Galeristen Johann König diskutieren Fotograf*innen des Fotostudios für Blinde Fotograf*innen über die Bedeutung visueller Wahrnehmung, über Kunst und deren Rezeption. Eintritt 5 € / 3 €.

KONZERT IM DUNKELN:
30. Oktober 2020, 19 Uhr
Konzerte im Dunkeln der Gruppe Alex im Licht ist eine musikalische Reihe mit sehenden und nicht sehenden Musiker*innen. Eintritt 5 € / 3 €.

FOTO-DISKUSSION: Über das Sehen
27. November 2020, 19 Uhr
Sehen – Das bedeutet mit dem Gesichtssinn, den Augen, optische Eindrücke wahrzunehmen. Aber ist das wirklich alles? Ein Gespräch mit den Fotografinnen Sibylle Fendt und Annette Hauschild, OSTKREUZ , und Fotograf*innen des Fotostudios für Blinde Fotograf*innen. Eintritt 5 € / 3 €.

LIGHTPAINTING WORKSHOP: Von Blinden Sehen lernen
Jeden Mittwoch während der Ausstellungslaufzeit, 18 – 21 Uhr. Eintritt 10 € / 8 €.

Weitere Begleitveranstaltungen zu der Ausstellung unter www.fhochdrei.org

Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist nur mit einem Online-Ticket möglich. Buchungen unter: www.fhochdrei.org/tickets

In Kooperation mit dem Fotostudio für Blinde Fotograf*innen.

f³ – freiraum für fotografie
Waldemarstraße 17 | 10179 Berlin
Öffnungszeiten: Mi – So, 13 – 19 Uhr
Eintritt: 5 € | erm. 3 €
www.fhochdrei.org | #fhochdrei #BlindeFotografInnen

Im Rahmen des EMOP Berlin – European Month of Photography 2020.
Mit freundlicher Unterstützung durch: AKTION MENSCH

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Titel zum Thema f3 – freiraum für fotografie:

Ruth Orkin – WOMEN. Eine Ausstellung im f3 – freiraum für fotografie
Ausstellungsbesprechung: Ruth Orkin ist eine Neu- und Wiederentdeckung. Obwohl die Pionierin der Street Photography zu den berühmtesten Fotografinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zählt, scheint sie vor allem in Europa kaum bekannt. Das ändert sich jetzt.

f³ – freiraum für fotografie zeigt: BLINDE FOTOGRAF*INNEN (3.10.20 – 17.1.21)
Susanne Emmermann, Mary Hartwig, Silja Korn, Gerald Pirner
Blinde Fotograf*innen – das klingt nach einem Paradox. Ist der Akt des Fotografierens nicht unweigerlich mit dem Sehen verbunden? (Sponsored Content)

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