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Berlin Daily 27.04.2024
Ausstellung Melting Mountains: Vortrag+Gespräch

17 Uhr: mit Theresa Schubert (Künstlerin) und Ingeborg Reichle (Kunsthistorikerin / Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit Helmholtz-Zentrum Potsdam). Projektraum MEINBLAU, Christinenstr. 18-19, 10119 Berlin

KI-generierte Bilder im Kontext konzeptueller Verfahren: Vom Readymade zum synthetischen Objekt

von ct (01.03.2024)


Die Abbildungen entstammen einer Serie von KI-generierten Bildern zum Thema Werk im Kontext konzeptueller Verfahren. In diesem Konvolut kristallisierten sich mehrere Schwerpunkte heraus, unter anderen einer, der sich auf Objekte bezog.

Die Objektkunst, in der Alltagsgegenstände oder Fundstücke aus der Natur aus ihrem Zusammenhang gelöst und in einen künstlerischen Kontext gestellt werden, nimmt in der klassischen Moderne der ersten Jahrhunderthälfte ihren Anfang. In den Materialcollagen des Kubismus, den Assemblagen der Dada-Bewegung oder das Spiel mit dem objet trouvé im Surrealismus gewann die Auseinandersetzung mit dem Objekt zunehmend an Bedeutung. Dabei geht die Objektkunst über das dinglich Fassbare hinaus. Einen Höhepunkt dieser ersten Phase markieren die Readymades von Marcel Duchamp, der einen entscheidenden Einfluss auf die verschiedenen Kunstströmungen der 60er Jahre hatte, wie zum Beispiel auf Popart, Fluxus oder Konzeptkunst.
Die künstlerische Auseinandersetzung mit Alltagsobjekten und die daraus folgende Verwendung von industriellen Verfahren und Materialien wie in der Minimalkunst, führen zu einer Erweiterung des Kunstbegriffs.
Donald Judd, der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wirkte, erweiterte die Diskussion über Objekte in der Kunst in Richtung Minimalismus. Im Rahmen dieser Bewegung konzentrierten sich die Künstler und Künstlerinnen auf die essentiellen, physischen Eigenschaften der Objekte. Jegliche metaphorische, symbolische oder repräsentative Bedeutung wurde verweigert.
Die Objektkunst entwickelte sich danach in verschiedene Richtungen weiter. In den 1970er Jahren wandte sich beispielsweise Richard Serra der Installation zu, wobei er den Fokus auf die Beziehung zwischen Objekt und Betrachter legte. In den 1980er Jahren kamen mit der Postmoderne wieder figurative und expressive Elemente in die Objektkunst, wie bei Jeff Koons und Damien Hirst. Koons nutzt die Techniken der Massenproduktion und hochgradig verfeinerter Handwerkskunst, um Objekte zu schaffen, die sowohl die Ästhetik des Alltäglichen als auch die des Erhabenen reflektieren.
Durch die Auslagerung der physischen Herstellung seiner Werke an ein Team von Handwerkern und Technikern betont Koons die Idee des Künstlers als Regisseur, der über die traditionelle Rolle des handwerklichen Schöpfers hinausgeht.
Damien Hirst wählt Objekte aus, die starke emotionale und philosophische Reaktionen hervorrufen, und diese in den Kontext der Kunst stellen. Er erweitert so die materiellen als auch die konzeptuellen Grenzen der Kunst.

Ähnlich der Industrialisierung im Vorfeld der Readymades ist auch heute mit einer technologischen Disruption, der Künstlichen Intelligenz, die Grundlage für eine Neuausrichtung gegeben.
Einerseits verfügt die Künstliche Intelligenz auf der Grundlage von LLMs (Large language model) über eine nahezu unbegrenzte Vielzahl an historischen Segmenten, die sie gewichtet einander zuordnen kann. Andererseits zeichnet sich die Möglichkeit einer Synthetisierung der Grundlagen ab, bei der die KI synthetisch auf der Basis eines Reglements eigenständig Objekte entwickelt.
Ein weiteres Studium der Entwicklung des Objekts im Kontext der zeitgenössischen Kunst scheint sinnvoll.


ct

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