18.30 Uhr: Will it Blend ? Die Zukunft der kreativen Zusammenarbeit von Mensch und KI. Im Rahmen der Ausstellung The NEW YOU-WE-ME im Verein Berliner Künstler im Kontext des Europäischen Monats der Fotografie Berlin (EMOP).
>O.M. Ungers. Kosmos der Architektur< und >Die klassische Sammlung. Von Edward Munch zu Barnett Newman<
Wer sich dieser Tage in den miesschen "Tempel der Moderne" begibt, wird von den drei geometrischen Grundformen empfangen die als Bodenskulpturen in der oberen Halle der Neuen Nationalgalerie postiert sind. Bruce Naumans >Square< bildet dabei das Rechteck, als Kreis formiert sich Richard Longs >Basalt Circle< und das Dreieck ist in der Form von Carl Andres >The Voiden Closed by the Squares of the Three Four and Five< vertreten. Rechteck, Kreis und Dreieck - das sind die Formen von denen ausgehend Oswald Matthias Ungers, auch "OMU" genannt, seine architektonischen Entwürfe generiert. Zum 80 jährigen Geburtstag des renommierten Architekten und Architekturtheoretikers zeigt die Neue Nationalgalerie nun eine von Ungers selbst in Zusammenarbeit mit Andres Lepik (Leiter der Architektursammlung 20./21. Jahrhundert an der Kunstbibliothek) konzipierte Werkschau - eine Ausstellung "von, mit und über Ungers".
Zudem wird das von Mies van der Rohe erbaute Museum endlich wieder mit der hauseigenen Sammlung der Meisterwerke des 20. Jahrhunderts bespielt. Hier trifft man auf "alte Bekannte": Barnett Newmans >Who`s afraid of Red, Yellow and Blue IV.< hier, Max Ernsts >Capricone< dort. Nach den Blockbusterausstellungen wie >MoMA< oder >Melancholie< wird die Sammlung der Neue Nationalgalerie für sechs Monate zu sehen sein, bevor die Französische Kunst des 19. Jahrhunderts aus dem Metropolitan Museum Einzug in das Haus erhält.
Als "Doppel bei Mies" hat Peter-Klaus Schuster (Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin) die beiden Ausstellungen bezeichnet, die sich zum einen der Architektur, zum anderen der bildenden Kunst widmen. Ganz so einfach ist es jedoch nicht. Das "Doppel" ist allenfalls gemischt. So ist "OMU"s Ausstellung weit mehr als die in Architekturausstellungen gängige Aneinanderreihung von Modellen, Skizzen und Dokumentationen von Bauprojekten. Vielmehr wird der ganze ungersche Kosmos "unter dem quadratischen Himmel von Mies" ausgebreitet. Architekturphotos und -modelle werden hier durch Kunstwerke und Bücher aus den Privatsammlungen Ungers ergänzt. Insgesamt 2000 Jahre Kunst- und Architekturgeschichte hat Ungers in seinem selbstentworfenen Haus in der Kölner Belvederestraße angesammelt. Dazu gehören architektonische Klassiker wie die Schriften Vitruvs, Albertis oder Le Corbusiers sowie die Modelle von Ikonen der Architekturgeschichte z.B. des Pantheons oder der Akropolis genauso, wie ein Abdruck der >Laokoon Gruppe< oder die Gemälde von Gerhard Richter, Markus Lüpertz oder Albert Oehlen. Allesamt bilden sie die Koordinaten für den ungerschen Ideenkosmos - auch wenn dies aus dessen streng gerasterter und stark geometrisierenden Architektur nicht zwangsläufig ersichtlich ist. Die Sammlungen illustrieren jedoch "OMU"s interdisziplinären Ansatz in der Architektur und seinen Verzicht auf eine Hierarchisierung der Künste. "Kunst und Architektur haben die gleichen Wurzeln", so der Architekt.
Ebenso vielseitig wie Ungers Sammlungen sind auch seine architektonischen Projekte. Von Torbauten, Hochhäusern, Gerichten, Jugendherbergen, Fabriken bis hin zu (u.a. vier eigenen) Wohnhäusern hat er sich jeder architektonischen Aufgabe gestellt. Mit insgesamt 25 Museumsprojekten, zu denen u.a. der Bau des Walraff-Richartz-Museums in Köln, der Kunstpalast in Düsseldorf und die Galerie der Gegenwart in Hamburg zählen, wird er als einer der bedeutendsten Museumsarchitekten überhaupt gehandelt. Auch in Berlin hat er sich z.B. durch die Wohnbebauung in der Köthener Straße, den Eingang Messe Süd oder das Abwasser-Pumpwerk im Tiergarten bereits verewigt. Aktuell arbeitet er außerdem an den Plänen der Generalsanierung des Pergamon Museums. Mit der Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie kommt Ungers als erster deutscher noch lebender Architekt in den Genuß musealer Weihe.
Abbildungen:
- Blick in den Eingangsbereich der Neuen Nationalgalerie
- O. M. Ungers, Modell, Galerie der Gegenwart, Erweiterung
der Hamburger Kunsthalle, 1996, Hamburg
>O.M. Ungers. Kosmos der Architektur<
27.10. 2006-07.01.2007
>Die klassische Sammlung. Von Edward Munch zu Barnett Newman<
27.10. 2006-06.05.2007
Di, Mi, Fr 10-18 h
Do 10-22 h
Sa, So 11-18 h
Neue Nationalgalerie
Kulturforum Potsdamer Platz
Potsdamer Straße 50
10785 Berlin
nng@spk-berlin.de
www.smb.museum
die Bücher Ungers werden aus konservatorischen Gründen nur Donnerstags von 17.00 - 22.00 h gezeigt
Titel zum Thema Oswald Matthias Ungers:
"Das Doppel bei Mies" in der Neuen Nationalgalerie
Alfred Ehrhardt Stiftung
GG3 - Galerie für nachhaltige Kunst
station urbaner kulturen/nGbK Hellersdorf
Haus am Kleistpark
Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.