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Das Verlangen nach Form – O Desjo da Forma in der Akademie der Künste

von Nicole Kwiatkowski (08.09.2010)


Das Verlangen nach Form – O Desjo da Forma in der Akademie der Künste

Voll mit dem Verlangen nach Form sind die drei Ausstellungshallen der Akademie der Künste im Hanseatenweg. Diese Ausstellung veranschaulicht die Bedeutung des Neoconcretismo für die Entstehung einer unverkennbaren brasilianischen Kunst der Moderne, was erstmals in Europa anhand von 180 Exponaten, darunter Skulpturen, Fotografien, Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafiken gezeigt wird.

Die Ausstellung verspricht nichts Unwesentlicheres als die Entdeckung einer Kunstszene, deren Besonderheit die Autonomie von historischen und zeitgenössischen Vorbildern ist. Dargelegt wird die Geschichte des Aufbruchs der brasilianischen Kunst und Kultur Ende der 1950er Jahre. In dieser Zeit, in der diverse Tendenzen wie Informel, Abstrakter Expressionismus oder Action Painting in der westlichen Kunst rivalisierten, griffen die brasilianischen Künstler die Utopie des Konstruktivismus auf. In deren Mittelpunkt steht der Umgang mit der geometrischen Form und die Aufhebung zwischen Werk und Raum. Die Stilrichtung des Konstruktivismus basierte auf einfachen, geometrischen Formen und Primärfarben in der Malerei und wandte sich radikal von der traditionellen Formensprache ab, um nach neuen Gesetzmäßigkeiten u.a. im Bereich der Farbgebung, der Proportionslehre oder des Visuellen zu forschen. Dieser Ansatz erfordert kreative Empfänglichkeit und Mitwirkung des Betrachters. Mit formal-plastischer Einfachheit und einem lyrisch-sinnlichen Umgang mit der Form näherten sich die Sympathisanten dieser neuen Vereinigung einander an.

Der Aufbruch des „Verlangens nach Form“ wirkte sich nicht nur in der Bildenden Kunst aus, sondern auch auf Gebieten der Architektur, der Städteplanung und des Designs. Die Werke von Künstlern wie Waltericio Caldas, Carla Gaugliardi und Carlos Bevilacqua unterstreichen diese künstlerische Auffassung über drei Generationen hinweg. Andere Arbeiten bspw. von Hélio Oiticica und Lydgia Clark setzen sich mit Imagination, Expressivität und Körperlichkeit auseinander und überschreiten so die Grenze der traditionellen Disziplin von Bild und Skulptur. Mit den Architekten Roberto Burle Marx, Oscar Niemeyer und Lucio Costa werden weitere Vertreter dieses Aufbruchs präsentiert und ihre maßgebliche Bedeutung für den Bau der neuen Stadt Brasiliens aufgezeigt. Marcel Gautherots Schwarz-Weiß-Fotografien und die Dokumentarfilme von Vladimir Carvalho, Fabiano Maciel und Joaquim Pedro de Andrade bringen die Idee einer Stadt als Gesamtkunstwerk und als Symbol einer real gewordenen Zukunft zum Ausdruck. Diesem historischen Schwerpunkt werden weitere zeitgenössische Künstler wie Iole de Freitas, Cao Guimarães und Pablo Lobato entgegengestellt, welche sich neuen Vorhaben und Intentionen geöffnet haben.

Die historische Auseinandersetzung ist kennzeichnend dafür, dass die im Westen gefeierte Postmoderne in Brasilien eine anders geprägte Moderne zu sein scheint, deren Weg in die Zukunft möglicherweise in eine andere Richtung weist.

Ausstellungsdauer: 3. September – 7. November 2010
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 11-20 Uhr
Akademie der Künste
Hanseatenweg 10
10557 Berlin-Tiergarten
adk.de/

Nicole Kwiatkowski

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Das Verlangen nach Form – O Desjo da Forma in der Akademie der Künste
Voll mit dem Verlangen nach Form sind die drei Ausstellungshallen der Akademie der Künste im Hanseatenweg. Diese Ausstellung veranschaulicht die Bedeutung des Neoconcretismo für die Entstehung einer unverkennbaren brasilianischen Kunst der Moderne.

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