Video zur Neueröffnung der Galerie Barbara Weiss
var s1 = new SWFObject('http://www.art-in-berlin.de/mediaplayer4/player.swf','player','700','400','9'); s1.addParam('allowfullscreen','true'); s1.addParam('allowscriptaccess','always'); s1.addParam('flashvars','file=http://www.art-in-berlin.de/galerieweiss2.flv&image=http://www.art-in-berlin.de/introv.jpg&controlbar=over&stretching=fill'); s1.write('preview2');Dauer: ca. 3.00 min
Die Galerie Barbara Weiss eröffnet ihre neuen Galerieräume in Berlin-Kreuzberg zum Gallery Weekend 2011 mit einer Einzelausstellung des ukrainischen Fotografen Boris Mikhailov.
Boris Mikhailov
Parallel zu der konzeptuellen Strömung in Literatur und Kunst in Moskau in den Siebzigerjahren, begann Boris Mikhailov in seiner ukrainischen Heimatstadt Charkow konzeptuelle Strategien auch in der Fotografie zu entwickeln und anzuwenden. Sein nunmehr über vierzigjähriges Schaffen ist außerordentlich vielfältig. Mikhailov fotografiert sich selbst wie auch seine Freunde in entlarvenden Inszenierungen, die häufig etwas Groteskes und Ironisches haben; er koloriert und verfremdet Schwarzweiss-Fotografien aus anonymen Fotoalben; er betrachtet das Gewöhnliche und Alltägliche wie auch Freiräume des privaten Lebens in der ehemaligen Sowjetunion und heute; er untersucht die gesellschaftliche Verwahrlosung in den Straßen von Kiev und Charkow seit dem „Zerfall des Sowjetreichs“; er tönt den fotografischen Abzug oder fügt handschriftliche Notizen hinzu. Immer arbeitet Mikhailov in Serien, so der Künstler: „Ich brauche dafür die Bilder, Reihen und Serien, die es mir erlauben, die Richtigkeit einer einzig möglichen Wahrnehmung in Zweifel zu ziehen, den Raum zu konservieren und Geschichtlichkeit durch die Wiedergabe des Zeitempfindens zu vermitteln.“
In seiner jetzigen Ausstellung zeigt Boris Mikhailov die beiden Serien Black Archive 1968–1979 und Tea Coffee Cappuccino 2000–2010, zwischen deren Entstehungszeit mehr als zwei Jahrzehnte liegen.
Die durchgehend kleinformatigen historischen Original-Abzüge der Serie Black Archive zeigen Charkow – eine der Hauptstädte des frühsowjetischen Konstruktivismus – und ihre Einwohner. Die Motive, die ein poetisches Bild vom Leben des Menschen im Kommunismus vermitteln, weisen dabei oftmals eine konstruktivistische Komposition auf, die sich immer wieder auch in den festgehaltenen Gegenständen – seien es eine gerasterte Hausfassade, ein Netz aus Stromleitungen, weit in den Himmel ragende Schornsteine oder auch ein einfaches Turngerüst, fortsetzt. Wenngleich die Bildsprache der Serie einer aus den Sechzigerjahren stammenden lyrischen Tradition der Darstellung einer urbanen Landschaft nahesteht, enthalten einige der Bilder auch eine unterschwellige Ironie.
Mit der Serie Tea Coffee Cappuccino knüpft Mikhailov an seine drei Hauptserien der Neunzigerjahre, Am Boden (1991), Dämmerung (1993) und Case History (1997), an und hält die Änderungen von Zeit und Raum, die sich im postsowjetischen Leben in Charkow für den Menschen und sein Milieu vollziehen, fotografisch fest. Die teils vorgefundenen und teils inszenierten Szenen berichten von der „neuen Zeit“ der Nullerjahre, die geprägt ist vom „Geschäftemachen“. Immer wieder sieht man Menschen mit vollen Tragetaschen und Plastiktüten. Werbebanner und billige Waren schaffen eine neue, bunte „Kunststoffwirklichkeit“. Neben Mikhailovs Scharfblick für das Zeitgeschehen, kommt in der aktuellen Serie auch sein charakteristischer Humorsinn hervor, etwa wenn er Eisschwimmern einen Heiligenschein verleiht.(Presse)
Boris Mikhailov
Black Archive 1968–1979
Tea Coffee Cappuccino 2000–2010
30. April – 18. Juni 2011
Eröffnung Freitag 29. April, 16–21 Uhr
Öffnungszeiten Di – Sa, 11–18 Uhr






