Jetzt sieht sich das Lab gezwungen seine Standortplanung erneut zu ändern. Der Grund: Drohungen gegen die Ansiedlung an diesem Ort.

Aus dem Senat heißt es hierzu: "Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin, : „Ein so renommiertes Zukunftsprojekt wie das BMW Guggenheim Lab verdient es, dass wir in Berlin für dessen Ansiedlung den roten Teppich ausrollen. Ich bedauere sehr, dass unsachgemäße Kritik und Versuche der Einschüchterung durch plumpe Drohungen dazu geführt haben, dass die Veranstalter den bislang geplanten Standort in Kreuzberg nicht mehr weiter verfolgen. Ganz klar ist: Berlin ist eine vielfältige, internationale Stadt, in der die dafür zuständigen Behörden die Sicherheit garantieren. Das habe ich auch gegenüber den Veranstaltern noch einmal deutlich gemacht. Protestaktionen kleiner Minderheiten oder gar Drohungen an Recht und Gesetz vorbei werden daran nichts ändern. Ein auf Kreativität ausgerichtetes Projekt wie das BMW Guggenheim Lab ist ein Gewinn für Berlin. Es bleibt in unserer Stadt willkommen.“

Das BMW Guggenheim Lab will ein Forum sein für die Diskussion der Chancen und Probleme künftiger Stadtentwicklungsfragen auch vor dem Hintergrund von Erscheinungen wie der sogenannten Gentrifizierung."
Natürlich ist die Gewaltandrohung gegen ein solches Projekt völlig indiskutabel. Dennoch möchten wir auch an dieser Stelle nochmal auf unseren Kommentar von Verena Straub hinweisen, die in New York Gelegenheit hatte, das Projekt genauer zu begutachten. Sie schrieb:

"Sowohl in der Lower East Side als auch im Prenzlauer Berg existieren bereits zahlreiche selbstorganisierte Initiativen und Gemeindegruppen, die sich seit Jahren mit den Bedürfnissen der Anwohner, sowie den Problemen der Stadtentwicklung auseinandersetzen. Statt an bestehende Strukturen anzuknüpfen, stülpt das Lab seine eigenen Strukturen über. Statt lokale Bewohner zu befragen, reisen die amerikanischen Phd-Studenten lieber für ein paar Wochen selbst nach Kreuzberg, um uns im New Yorker Lab über die Berliner Gentrifizierung zu unterrichten. Ein paar Fotos von Kreuzberger Anti-Tourismus Graffitis hier, ein paar oberflächliche Zahlen da - und fertig die urbane Analyse des Mode-Kiezes. Auch die übrigen Vorträge, die ich vor Ort sehen konnte, kamen selten über assoziatives Brainstorming oder aufgeblähte Wortspielereien à la “glocalization” hinaus. " (art-in-berlin.de/artikel)
In diesem Sinne fragen wir uns, sieht so die innovative Ideenschmiede unseres Jahrhunderts aus, wenn Großunternehmen mit PR- und Imagekampagnen in kleineren lokalen Einheiten Themen bearbeiten, die schon von Betroffenen vorangetrieben werden.






