Stadtentwicklung

Guido Brendgens, Referent für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Umwelt (DIE LINKE) im Berliner Abgeordnetenhaus erhält ein sechsmonatiges Stipendium, das im Rahmen der Berlin Biennale als Beitrag von Olafur Eliasson vergeben wird. Das Stipendium ermöglicht Brendgens an Workshops, Diskussionen und Projekten des Instituts für Raumexperimente teilzunehmen.

Der UdK-Professor und Künstler Olafur Eliasson sieht das Projekt als als politisch-didaktisches Experiment, das die direkte Auseinandersetzung zwischen politischer und künstlerischer Praxis durch kritischen Austausch im gemeinsamen Alltag ermöglichen soll.

„Die Kunstakademie als Institution leidet unter der Tatsache, dass sie von der Gesellschaft marginalisiert wird und Künstlerinnen und Künstler als Menschen der Peripherie verstanden werden. Unser Institut arbeitet mit der Welt als Ganzes – befasst sich mit den zentralen Fragen des Lebens. Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist es stärkere Dialoge mit jenen Teilen der Gesellschaft zu bilden, die an der Erschaffung ihrer Strukturen arbeiten – den Politikerinnen und Politikern. Politiker und Künstler sind Koproduzenten der Gesellschaft, die sich mit den gleichen existentiellen Fragen in unterschiedlichen Systemen befassen. Die Kunst besitzt die Fähigkeit, alle anderen Sprachen zu integrieren. Sie verfügt über Mittel zur Koproduktion von Realität und beeinflusst und verändert diese nachhaltig.“ Olafur Eliasson

„Ich erhoffe mir von diesem Stipendium kreative Zugänge zum Umgang mit Stadträumen, seien es gebaute Räume oder Freiräume, die im politischen Alltagsgeschäft neu eingebracht werden können oder zumindest ein Umdenken in Gang setzen. Denn die Kritik an eintöniger Stadtgestaltung, meist unter den Vorzeichen kommerzieller Verwertung, ist nicht nur in Berlin, sondern auch anderswo allgegenwärtig. Im Gegenzug möchte ich vermitteln, woran es in der Kommunikation zwischen Kunst und Politik hapert.“
Guido Brendgens

„Momentan studiert ein Politiker im Institut von Olafur Eliasson. Dieser Politiker repräsentiert gegenüber den Künstlerinnen und Künstlern, die ebenfalls dort studieren, einen politischen Ansatz und politische Sprache. Vermutlich werden beide Seiten beginnen, eine neue Sprache und neue Kommunikationsformen zu erarbeiten. Das wird die Grundlage ihrer gemeinsamen Lernerfahrung sein.“ Artur Żmijewski

udk-berlin.de