18:30 Uhr: Perspektiven auf den 7. Oktober W. Michael Blumenthal Akademie | Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 1 | 10969 Berlin
Die Galerie Köppe Contemporary zeigt bis Anfang März eine Auswahl von Werken des Künstlers Christian Rickert. Bereits im Herbst 2014 hatten Wolfgang Köppe und sein Team mit dem Zyklus Paradise Lost vier großformatige Arbeiten vorgestellt, mit denen Rickert nach über 25 Jahren zurückgezogener Kunstproduktion wieder an die Öffentlichkeit trat. Die aktuelle Ausstellung vertieft und erweitert den Einblick in das vielfältige, in vielen Jahrzehnten entwickelte Oeuvre.
Christian Rickert begann 1960 sein Studium an der damaligen Hochschule der Künste, wurde Meisterschüler bei Gerhard Fietz, einem der Mitbegründer der Künstlergruppe ZEN 49. Bereits während der Ausbildung war Rickert, 1940 in Breslau geboren und in Mühlheim an der Ruhr aufgewachsen, an Ausstellungen wie der Großen Berliner Kunstausstellung 1967 und Vier junge Zeichner 1968 im Museum Ulm beteiligt. Es folgten Einzelschauen, beispielsweise bei Ketterer in München und Rampoldt in Berlin, 1970 erhielt er den renommierten Ruhrpreis. Zu dieser Zeit arbeitete er schon als Kunstpädagoge in Berlin, dem Beruf, in dem er jahrzehntelang engagiert war. In seinem Atelier im Grunewald entstanden in alle den Jahren weiter Zeichnungen und Gemälde, Collagen und Fotoarbeiten – die er jedoch ab den 1980er Jahren nicht mehr öffentlich zeigte. Die Studie für ein Portrait Max Beckmanns (Bleistift, 1983), eine durch vielfache Überlagerungen intensive, konzentrierte Skizze, sowie eine Auswahl von Gouachen (z.B. Stillleben mit Fisch, 1984; Interieur, 1983) werden als Beispiele aus dieser Phase ebenfalls in der Villa vorgestellt.
Doch zurück zu den Anfängen: In seinen frühen Arbeiten, von denen in der Ausstellung fünf zu sehen sind, nimmt er mit dem Bleistift vor allem die Linien und Strukturen von Landschaften auf. So öffnet sich in … Mit dem Horizont (Bleistift, 1964) die Weite der Landschaft, in Dünen mit Regenwolke (Bleistift, 1964) verdichten sich die Naturgewalten. Ein Festhalten des Moments. „Am Anfang war die Zeichnung“, schreibt Rickert selbst, der aus „feinstem Hell und Dunkel“ seine Bilder komponiert, mal in fast altmeisterlicher Linienführung, mal dynamisch abstrakt, sich in Andeutungen verlierend. „Bis heute“, so Wolfgang Köppe, „ist die Zeichnung Christian Rickerts primäres Gestaltungsmittel geblieben.“ So nehmen die Arbeiten Internet NO.1 (Bleistift, 2016) oder Das neue Fliesenbad (Blei- und Buntstift, 2009) die Fülle der Formationen auf dem Papier der Anfangsjahre auf.
Zeitgleich entstand eine Reihe von Fotoarbeiten, wie die Hotelserie (OT, Cibachrome, o.J.), in der Rickert Räume und ihre zeitweiligen Bewohner festhält. Nicht klar erkennbar, etwas düster, manchmal ins Bedrohliche gehend, sind die An- und Einblicke. In dunklen Rahmen präsentiert, ziehen sich die Strukturen der Fotografien wie Raster über die Bildfläche. Auch hier ein Spiel mit dem Kontrast von Hell und Dunkel, ein Spiel mit Licht und Schatten, wodurch Diffuses und Konkretes abwechselnd die Vorherrschaft auf der Bildfläche übernehmen. "Manche Bilder“, so Rickert, "entstehen aus Angstvisionen.“ Macht und ihr Missbrauch sind ihm ein gewichtiges Thema geworden. Von der Natur inspiriert, vom Handeln des Menschen ernüchtert. Der Gang durch die Ausstellung wird so neben dem Teilen der künstlerischen Erfahrungen auch ein Hinweisen auf die gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen.
KÖPPE CONTEMPORARY
Christian Rickert | Meister der Lichtdramatik
Zeichnungen | Gouachen | Aquarelle | Fotografien
bis 08.03.2019
Knausstraße 19
14193 Berlin (Grunewald)
Di – Fr 16 – 19 Uhr, Sa 11 – 17 Uhr
sowie nach telefonischer Vereinbarung
www.villa-koeppe.de
Titel zum Thema Köppe Contemporary:
Überlagerungen aus Licht und Schatten. Christian Rickert bei KÖPPE CONTEMPORARY
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