11 Uhr: Rundgang durch das temporäre Restaurierungsstudio in den Rieckhallen mit Christiane von Pannwitz, Die Restauratorinnen, freie Restauratorin, Berlin. Hamburger Bahnhof | Invalidenstraße 50, 10557 Berlin
Im Foyer der Stadtbibliothek wandern seit dem 18. Juni alle Besucher gebückt umher, der Blick ist Richtung Boden gewandt. Dieses Verhalten wäre ein wenig beunruhigend, wäre nicht die Tatsache, dass auf dem Boden - genauer gesagt auf gestapelten, ungleich großen Papiersockeln, meist im A0 Format - Plakate liegen. Hierbei handelt es sich um die Preisträger, die am Wettbewerb des "100 Beste Plakate e. V." teilgenommen haben. Die Jury wählte aus 1200 Einsendungen die 100 besten Exemplare aus. Eingereicht wurden diese von bekannten und weniger bekannten Designern, Agenturen und Studenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Darunter vertreten sind erstaunlich viele Studios aus Berlin wie m23 (gleich mit acht Arbeiten vertreten), cyan (fünf Plakate) oder HardCase Design, sowie Gestalter wie Manfred Butzmann, Henning Wagenbreth oder Fons Hickmann (der durch Quantität herausstach).
Überall in der Öffentlichkeit werden wir mit Plakaten konfrontiert. Das Ziel eines Plakates sollte sein, den Betrachter wenigstens für einige Augenblicke an sich zu fesseln und Informationen zu vermitteln. Dieses Ziel wird hier bei den meisten Arbeiten der Ausstellung verfehlt. Entweder ist die Idee wenig überzeugend oder die Umsetzung nicht besonders originell, manchmal auch beides. Man ist bei der Auswahl offen für alle Themen, Gestaltungsmittel, sowie der Formulierung der zu übermittelnden Botschaften gewesen. Jedoch ist es auffällig, dass die meisten Werke Hinweise auf Theateraufführungen, Konzerte, Ausstellungen und sonstige kulturellen Vorträge liefern.
Die Jury (Vorsitzender: Werner Jeker, Lausanne; Hans-Helmut Brade, Halle; Peter Felder, Rankweil; Nauka Kirschner, Berlin und Malte Martin, Paris) gestand, dass es ihr schwer fiel, 100 Arbeiten zu prämieren, dass mindestens 1/5 diese Auszeichnung nicht verdient hätte. Im deutschsprachigem Raum hätte man das Gefühl, im Gegensatz zu Frankreich und Großbritannien, dass die Plakatkunst wenig entwickelt sei.
Originell waren hauptsächlich Arbeiten von Studenten, wie das Plakat von labor b, dem Netzwerk für Gestaltung aus Dormund, die sich mit dem Thema Bilderkriege auseinandersetzen. Elegant war ebenfalls das aus einem Linienlabyrinth bestehendes Plakat für eine Ausstellung von Bridget Ribley im Berner Kunstmuseum, in dem der Text mit dem Hintergrund verschwimmt und somit schwer zu entziffern ist. Solche Poster verdienen jene Aufmerksamkeit, die ihnen durch die Ausstellung zuteil wird. Auf der Strasse wäre man an ihnen wahrscheinlich vorbeigelaufen.
Der Wettbewerb ist erst zum dritten Mal ausgeschrieben und es gelingt, ihn stetig weiterzuentwickeln. Immer mehr Designer, Agenturen und auch Auftraggeber lassen sich für eine Einsendung ihrer Arbeiten begeistern. Vielleicht, wenn sich die "100 Beste Plakate e.V." als wichtige Institution etabliert hat, werden die Arbeiten zukunftsweisender und ein Besuch lohnenswerter.
Die Ausstellung wird im Herbst 2004 auch in Luzern und Wien zu sehen sein.
100 beste Plakate (100-beste-plakate.de)
18.06- 24. 08.2004 in der Stadtbibliothek, Breite Strasse 32-43
Titel zum Thema Plakate:
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100 beste Plakate
Ausstellungsbesprechung: Im Foyer der Stadtbibliothek wandern seit dem 18. Juni alle Besucher gebückt umher, der Blick ist Richtung Boden gewandt.
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