Bernard Frize (*1954 in Saint-Mandé, Frankreich), der sich seit den 1970er Jahren der abstrakten Malerei widmet, erhält den mit 12.000 EUR dotierten Käthe-Kollwitz-Preis 2015. Mit der jährlich vergebenen Auszeichnung ehrt die Akademie der Künste den französischen Künstler für seinen bedeutenden Beitrag zur Malerei.

In der Jury waren: Ayşe Erkmen, Mona Hatoum und Karin Sander. Sie heben insbesondere seine gleichermaßen sinnliche wie konzeptuelle Arbeitsweise hervor, der selbst geschaffene Regeln und Systeme zu Grunde liegen, und die faszinierend, eigenwillig und konsequent ist. Zu seiner Malerei heißt es weiter: "Der Betrachter spürt den von Frize geschaffenen Systemen in den Bildern nach, er „aktiviert" sie, wie der Künstler sagt: „A painting is an object hung on the wall waiting for people to come and activate it." Diese Systeme erscheinen überraschend einfach und erweisen sich dabei gleichzeitig als kompositorisch kompliziert. Zum Beispiel folgen senkrecht und waagrecht geführte Farbstränge gesetzten Regeln, die auf sich selbst bezogen logisch sind und keine Referenz außerhalb des Bildes haben. Die Maltechnik und der Prozess des Farbauftrags bleiben immer nachvollziehbar und werden zugleich auch zum Bildinhalt. Jedes Bild ist auf diese Weise neu choreografiert und in sich überzeugend und vielschichtig.

Bisherige Preisträger waren u.a.: Corinne Wasmuht (2014), Eran Schaerf (2013), Douglas Gordon (2012), Janet Cardiff & George Bures Miller (2011), Mona Hatoum (2010).

Der Preis wird am 10. September 2015 in Berlin verliehen. Anlässlich der Preisvergabe zeigt die Akademie der Künste in ihrem Gebäude am Hanseatenweg vom 11. September bis zum 25. Oktober 2015 eine Ausstellung mit ausgewählten Gemälden von Bernard Frize.

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