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Die Wippe hat´s geschafft

von Olga Potschernina (03.06.2017)
vorher Abb. Die Wippe hat´s geschafft

Foto: Milla & Partner

Mit einer klaren Mehrheit hat der Deutsche Bundestag beschlossen, den Bau des Freiheits- und Einheitsdenkmals nach dem Entwurf von Milla & Partner freizugeben. "Dass die Menschen in der DDR das SED-Regime unblutig gestürzt haben, verdient ein sichtbares Zeichen der Anerkennung", sagt Kulturstaatsministerin Monika Grütters.

Nach dem dritten Bundestagsbeschluss fängt nun endlich die Realisierungsphase an. Künstler und Architekten möchten ebenfalls schnellstmöglich mit dem Bau beginnen. Der Bundestagsbeschluss verfolgt einen straffen Zeitplan und setzt als den Tag der Fertigstellung den 30. Jahrestag des Mauerfalls fest - am 9. November 2019.

Einigkeit bestand in der Debatte um das Freiheitsdenkmal zumindest in den Punkten, dass die Verzögerung sich zu lange hinzieht, und es nicht fair ist „so mit den Künstlern umzugehen“, so der Architekt des Siegerentwurfs Johannes Milla von der Agentur Milla & Partner, bei einer Präsentation des Freiheits- und Einheitsdenkmals „Bürger in Bewegung“ im Arts Club Berlin am 15. Mai 2017.

„Zukünftig wird der partizipative Moment bei Denkmälern eine vorrangige Rolle spielen“. So auch bei dem geplanten Einheitsdenkmal. Auf der riesigen Metallschale, die auf dem Sockel des ehemaligen Nationaldenkmals für Kaiser Wilhelm I. auf der Berliner Schlossfreiheit gebaut wird, sollen viele Menschen gleichzeitig einen Platz finden und dabei die langsame wippende Bewegung wahrnehmen. Ein sanfter Umschlagpunkt untermalt die sanfte Bewegung, „der Horizont senkt sich langsam - das ist das eigentliche Erlebnis“. 80 cm über dem Boden wird die Bewegung gestoppt. Ein feinmaschiges Netz schützt vor Verschmutzung wie Sand und Laub, im Winter wird die Waage erwärmt, so dass kein Frost entstehen kann. Barrierefrei ist das Denkmal ebenfalls - an alle wichtigen Vorkehrungen wurde schon vor Jahren gedacht, denn die Baugenehmigung hatte man schon lange in der Hand.

Das Denkmal soll ein Ort der Begegnung werden, im Fokus steht der Austausch. Gewünscht ist ein Dialog zwischen Menschen unterschiedlichster Herkunft, Alters oder Geschlechts - „es entsteht eine soziale Plastik“, so Milla.

Ein langer Prozess des Experimentierens steckt hinter dem geplanten Bau. Eine Zugbrücke wurde angemietet und die wippende Bewegung mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Neigungswinkeln getestet. Am Probewippen nahmen Menschen aller Altersgruppen teil und bewerteten die Bewegung - war diese zu schnell, zu langsam oder auch zu langweilig, wenn die minimale Horizontverschiebung zu lange auf sich warten ließ. Schließlich fand man die perfekte Bewegung und möchte diese bei der Schale umsetzen.

„Ich wünschte bei diesem spannenden Ereignis wäre die Presse dabei gewesen, damit mehr Öffentlichkeit entstanden wäre“. Ein Wunsch, den Milla im Vortrag öfter äußerte - die Einbeziehung der Bürger und die Möglichkeit auch die letzten Skeptiker von dem Vorhaben zu überzeugen. Der Bundestag wurde nun überzeugt und so bleibt zu hoffen, dass die Debatte ein Ende finden kann und Berlin bald das erwünschte Einheitsdenkmal erhält.

Olga Potschernina

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Titel zum Thema Einheitsdenkmal:

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Ein kurzer Rückblick: In Berlin soll ein Denkmal für Einheit und Freiheit entstehen, der friedlichen Revolution 1989/90 und staatlichen Einheit Deutschlands gewidmet.

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