Parastou Forouhar im Rahmen ihrer Ausstellung Written Room im Deutschen Werkbund, Frankfurt a.M., 2019. Foto: Sepehr Atefi, © Parastou Forouhar

Lange war es ruhig um den Gabriele Münter Preis, der sich an professionelle Bildende Künstlerinnen ab einem Alter von 40 Jahren richtet. Jetzt wird er nach 8 Jahren Pause wieder vergeben, und die Preisträgerin ist die 1962 in Teheran geborene und in Deutschland lebende Künstlerin Parastou Forouhar.

In der Jurybegründung heißt es: „Die iranisch-deutsche Künstlerin Parastou Forouhar verbindet in ihrer Arbeit die biografische Erfahrung als Exilantin mit einer universellen künstlerischen Sprache, die über geografische und kulturelle Grenzen hinausreicht. Ihre Kunst ist geprägt von einer tiefen Auseinandersetzung mit Themen wie Identität, Erinnerung und den Spannungen zwischen persönlichem Schicksal und politischen Realitäten. Besonders berührend ist die Weise, wie sie ihre eigene Lebensgeschichte in den Kontext gesellschaftlicher Fragestellungen einbettet und dabei die komplexen Dimensionen des Exils als existenzielles und künstlerisches Motiv thematisiert. ...“.

Jury: Ina Bierstedt (Künstlerin), Ahu Dural (Künstlerin), Nezaket Ekici (Künstlerin), Dr. Nadia Ismail (Leiterin Kunsthalle Giessen), Dr. Christine Litz (Direktorin Museum für Neue Kunst Freiburg), Beate Passow (Künstlerin) und Anja Richter (Leiterin Museum Gunzenhauser).

Der Gabriele Münter Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird ausgelobt von den Verbänden BBK Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler, GEDOK – Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstfördernden e.V. und Deutscher Künstlerbund. Gefördert wird der Preis von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Das Museum Gunzenhauser der Kunstsammlungen Chemnitz widmet der Preisträgerin Parastou Forouhar und den Künstlerinnen der Shortlist – Esra Ersen, Else Gabriel, Ana Prvački, Annegret Soltau und Hoda Tawakol – im September eine Ausstellung aus.
Die Preisverleihung findet in Berlin statt.