Ellen Blumenstein, seit Januar neue Chefkuratorin der KunstWerke, startet mit einem Relaunch, d. h. sie passt die Strukturen, Ressourcen und das Layout, in dem sie sich in Zukunft bewegt, den zeitgemäßen Anforderungen an.
Nicht nur dass sie das Erdgeschoss des Hauptgebäudes entkernt und so ein wenig mehr Luft schafft, sie lässt auch von Künstlern die Funktion des Kuratierens beleuchten.
Für Ellen Blumenstein ist Kunst ein Bereich, der einer Fixierung auf Logik und Ratio etwas anderes an die Seite oder entgegenstellt. Sie sieht in Ausstellungen die Möglichkeit, eine Argumentation zu entfalten, eine spezifische Form des Denkens, die sich über Wahrnehmung und Empfindung vollzieht und anderswo nicht möglich wäre.

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Sie hat den gesamten Komplex der KunstWerke neu gedacht: Vorderhaus, Quergebäude und Seitenflügel werden konzeptionell neu belegt. Vorderhaus und Seitenflügel als Archiv, Sichtungsstelle mit Buchladen (zur vertiefenden Lektüre) und ab Sommer wird aus dem Seitenflügel vermittelt, nicht nur Führungen und Workshops, sondern alle Aktivitäten.
Und an Aktivitäten wird es neben den Ausstellungen durch ein weit gespanntes Netz an Partnerschaften einiges geben. Durch langfristig angelegte Dialoge zum Beispiel mit Arch+, dem Arsenal - Institut für Film und Videokunst oder dem diaphanes Verlag entsteht ein geistiger Raum wie er schöner kaum sein könnte.

KW


Allerdings werden in den KunstWerken in einer Zeit, in der die Tate ein Programm zur Digitalisierung und Veröffentlichung sämtlicher Archivinhalte im Netz aufgebaut hat, Überlegungen zur stundenweise Öffnung der Archive und Sichtungsstelle vor Ort angestrengt. So etwas mutet nostalgisch an.
(Deutschland liegt, wenn man den Grad der Digitalisierung in Europa vergleicht, etwa an Position 13, hinter Rumänien.)
Ellen Blumenstein wird sicherlich spannende und interessante Projekte entwickeln und initiieren, Sie will Strategien der zeitgenössischen Kunst von den Rändern her überprüfen. Dazu hat Sie sich neben dem Thema Ausstellung/kuratieren, den urbanen Raum, das Individuum und sein oder unser historisches Erbe ausgewählt.
Momentan stehen “Eventarchitektur” und “EventLayout” auffallend hoch im Kurs, aber auch hier muss ja eine Entwicklung vorangetrieben werden.

arch


Aktuell
Relaunch
28.04. - 25.08.13
Eine Befragung der Institution KW in 17 Teasern

KW Institut for Contemporary Art
Auguststraße 69
www.kw-berlin.de


art+
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AUDIO
Anh-Linh Ngo, Arch+ gab uns ein kurzes Statement zur Kooperation mit den KunstWerken.
Dauer: ca. 90sec