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Bereits 1950 beschloss der Deutsche Bundestag, dass ein bestimmter Prozentsatz der jeweiligen Bausumme eines öffentlichen Gebäudes für Kunst am Bau verwendet wird.

Am gestrigen Abend wurde im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit die neue Publikation „Kunst am Bau. Projekte des Bundes 2006 - 2013“ vorgestellt. Zu diesem Anlass waren nach einem Festvortrag von Martin Seidel (Kunsthistoriker) Christiane Dellbrügge (Künstlerin), Lothar Fehn Krestas (Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung), Michael Frielinghaus (Architekt) und Nicola Kuhn (Journalistin) zu einem Podiumsgespräch geladen. Anne Schmedding (Architektur- und Kunsthistorikerin) moderierte die Diskussion.

Insbesondere wurde die Frage nach der ausbaufähigen Vermittlungsarbeit zu den Kunst-am-Bau-Projekten besprochen, die unter anderem von Dellbrügge am Beispiel der knappen Beschilderung der Klanginstallation „Unterton“ (2011) von Ina Geißler und Fabian Lippert hinter dem Martin-Gropius-Bau thematisiert wurde. Zudem ging es um verschiedene Positionen zur zeitlichen Einbeziehung von Künstlern in die Bauplanung. Während Frielinghaus sich ein früheres Hinzukommen der Künstler wünschte, sprach sich Kuhn für ein spätes Reagieren der Künstler auf den jeweiligen Bau aus. Dies führe zu spannungsreicheren Ergebnissen.

Wer mehr über die aktuelle Debatte über “Kunst am Bau” wissen möchte, dem sei der umfangreiche und gut bebilderte Katalog (erschienen im Jovis Verlag / www.jovis.de) empfohlen: Der Nachfolger des ersten Bandes (dieser deckt die Jahre 2000 - 2006 ab) stellt ausgewählte Kunst-am-Bau-Projekte der letzten acht Jahre und deren Künstler auf 271 Seiten vor. Vorgestellt werden 60 ausgewählte Kunst-am-Bau-Projekte der jüngsten Zeit in ihrer räumlichen Einbindung in die Architektur. Die Publikation beinhaltet neben Interviews mit Künstlern, Architekten und Auftraggebern Text-Beiträge unter anderem von Michael Mönninger (Journalist), der sich in seinem Text den aktuellen Tendenzen der Kunst am Bau widmet und Andreas Kaernbach (Kurator der Kunstsammlung des Deutschen Bundestages Berlin), welcher die Betreuung von Kunst-am-Bau-Projekten thematisch behandelt.