Wer sich von Heliod Spiekermann zahnärztlich untersuchen ließ, bekam gleichzeitig einen Einblick in die deutsche Kunstszene. Werke von Jonathan Meese oder Jörg Immendorff im Behandlungszimmer sind nur ein Beispiel dafür, wie die rheinische Sammlerin Heliod Spiekermann mit ihrer Kunst lebt.
Vom 8. April bis zum 17. Juli 2005 sind die Werke aus Spiekermanns Sammlung im Rahmen der Ausstellungsreihe >Private / Corporate< im Haus Huth zu sehen. Konzept dieser Ausstellungsreihe ist es, Werke aus bedeutenden Privatsammlungen in Kombination mit Exponaten aus dem DaimlerChrysler Kunstbesitz zur Schau zu stellen.
Sammlungsschwerpunkt Spiekermanns ist die deutsche Kunst um die 1980er. Durch regelmäßige Atelierbesuche wie beispielsweise bei Martin Kippenberger, Polke oder Knoebel hat sie die Entwicklung der Kölner und Düsseldorfer Kunstszene miterleben und Arbeiten aus den Anfängern der Künstler erwerben können. Zu der über ca. 25 Jahre gewachsenen Sammlung gehören nun Werke von großen Namen wie Georg Baselitz, Jiři Dokupil, Günther Förg, Markus Lüpertz, A.R. Penck und Rosemarie Trockel.
Gezeigt wird ein repräsentativer Querschnitt aus Spiekermanns Kollektion, der mit künstlerischen Positionen aus der Sammlung DaimlerChrysler ergänzt wird. Hierbei handelt es sich um Exponate von u.a. Ina Weber, Dieter und Björn Roth, Günther Förg oder Peter Schuyff – alles Ankäufe aus den letzten zehn Jahren.
Der Großteil der Ausstellung besteht aus Bildwerken der sogen. "Jungen Wilden". Viele der KünstlerInnen sind mit mehreren Werken und in verschiedenen Gattungen vertreten. So kann man neben Baselitz Malereien mit umgekehrten Motiven eine seiner Holzbüsten bewundern. Das vielschichtige Werk Martin Kippenbergers wird durch die Präsentation von diversen Ausstellungsplakaten, Collagen und Wandobjekten sowie einem großformatigen Gemälde beleuchtet. Mit Ulrike Rosenbachs Photographie >Art is a criminal Action<, auf dem sie neben Warhols Elvis mit gezogener Pistole posiert und Rosemarie Trockels Strickbild >Made in Western Germany< sind auch feministische Standpunkte in der Ausstellung vertreten.
Ebenso wie die präsentierten Künstler, ist auch die Ausstellung äußerst abwechslungsreich. Als eines der wichtigen Vorbilder für die Künstlergeneration um 1980 ist Andy Warhol mit in die Schau einbezogen worden. Andererseits verdeutlichen jüngere künstlerische Positionen wie die von Simone Westerwinter oder Jonathan Meese, welchen Einfluß die Künstler der 1980er auch heute noch auf die Kunstszene ausüben können.
Also dann: auf zum Haus Huth - oder doch zum Zahnarzt?!
Öffnungzeiten: täglich 11 - 18 Uhr
DaimlerChrysler Contemporary | Haus Huth | Alte Potsdamer Straße 5 | 10785 Berlin
Berlin Daily 07.11.2025
Tanzperformance: deep eye sea
7. + 8.11. | 19 Uhr: der Choreografin und Tänzerin Jasmin ?hraç Uferstudios (Studio 1) | Uferstr. 23 | 13357 Berlin
DaimlerChrysler Contemporary präsentiert >Private / Corporate III<
von Stefanie Ippendorf
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