Projektraum, Projekt-Raum, Projekt-Traum – – –
Was ein „Projektraum“ sein kann, haben die Macher von meantime projects radikal und genau ausgesprochen: Künstler einladen, Lücken der Stadt zu füllen, temporär Räume zu bespielen - „vom Birkenwäldchen auf einem Clubgelände, einem 6 qm großen Pförtnerhäuschen bis zur zeitweisen Nutzung des Abstellraums einer Szenebar“*. Die Vielfalt kennt hier keine Grenzen, jeder Projektraum hat seinen eigenen Stil. 27 von ihnen werden sich im August präsentieren, im Rahmen des PROJECT SPACE FESTIVALs BERLIN. Es findet in diesem Jahr zum vierten Mal statt.
In den letzten Jahren sind die Projektraum-Betreiber*innen verstärkt unter Druck geraten. Obwohl ihr Mut zum Experiment Wirkung zeigt, Diskurse verändert und Dialoge auslöst, werden ihre Spielräume enger. Grund dafür ist der Zufluss von anlagesuchendem Kapital in die Stadt, das Grundstücke und Häuser aufkauft und Appartments für den gehobenen Bedarf schafft, wodurch anarchisch freie Stadträume schrumpfen und wegen der ´Aufwertung` der Wohnquartiere Durchschnittsmieten und Preisniveaus steigen. Die Projekträume müssen sich hier gegen einen Trend stemmen, der ihre einzigartige Funktion behindert, Seismographen für neue künstlerische Ausdrucksformen, neue Tendenzen in der Kunstszene und die Wandlung künstlerischer Arbeitsprozesse zu sein – denn genau diese sind einem nivellierenden Marktdruck abgerungen. Noch immer aber gibt es Unentwegte, die eine dynamische und kreative Szene am Leben halten und sie tragen das Festival. 27 von ihnen sind ausgewählt, sich je einen Tag im August, exklusiv, mit einem besonderen Projekt der Öffentlichkeit zu präsentieren. (Die Auswahl wurde durch eine Fachjury bestehend aus Katja Aßmann, Ariane Müller, Marie-josé Ourtilane, Nina Rhode und Markus Zimmermann getroffen.)

Dabei wird auch zu erleben sein, mit welchem Einfallsreichtum die Projektraumbetreiber*innen sich den veränderten Bedingungen stellen. Die Besucher werden sich nicht nur in den üblichen leerstehenden Ladengeschäften, verwaisten Hinterhofwohnungen und Abstellräumen finden, sondern auch in ehemaligen Pförtnerlogen, in der früheren australischen Botschaft in der DDR, in einer Lichtenberger Margarinefabrik oder einem früheren Schauraum für Wasserarmaturen; die Berliner Hintertreppe wird zum Kunstort gemacht, in Kellergewölben wird Zeitgeschichte präsentiert – oder der Projektraum wird gar auf Räder gesetzt und durch die Stadt bewegt. Auf Überraschungen darf man gespannt sein.
Zum ersten Mal kooperiert das PROJECT SPACE FESTIVAL BERLIN zudem mit dem Netzwerk freier Berliner Projekträume und -initiativen e.V. Diese Zusammenarbeit ermöglicht u. a. die Realisierung eines umfangreichen Programmheftes, das die Besucher*innen mit detaillierten Auskünften zu Veranstaltungsterminen, -orten und -inhalten versorgt. Parallel präsentiert sich das Netzwerk im C/O KUNSTPUNKT BERLIN.
Das Programmheft und alle Informationen, Erläuterungen und Wegbeschreibungen werden während der Festivalzeit in der PSF Info Zentrale in der Galerie des ACUD MACHT NEU angeboten, die immer Mittwoch und Samstag von 14 bis 17 Uhr geöffnet sein wird.

PROJECT SPACE FESTIVAL BERLIN 2018
Festival-Dauer: 01. - 31. August 2018
31 Tage | 27 verschiedene Projekträume | 2 Podiumsdiskussionen
Teilnehmende Projekträume:
11m2 | Apartment Project | CAVE3000 | CNTRM | East of Elsewhere | Farbvision | FK-Kollektiv | Grimmuseum | grüntaler9 | Kabinetas | Kreuzberg Pavillon | LAGE EGAL | meantime projects | mp43 | nationalmuseum | Neue Berliner Räume | NON Berlin | rosalux | SCHARAUN | SCHAU FENSTER | Schneeeule | SPEKTRUM | Spor Klübü | tête | Untergrundmuseum U144 | uqbar | x-embassy
Festivaleröffnung: 01. August 2018, Galerie des ACUD MACHT NEU, 19:00
Veteranenstraße 21, 10119 Berlin-Mitte
Podiumsdiskussionen: organisiert vom Netzwerk freier Berliner Projekträume und -initiativen e.V.
Kopie oder Original – Warum verkehrte Welt spielen?
Sind Berliner Projekträume heutzutage nur Nachahmer der Galerien oder sind sie die eigentlichen Impulsgeber für neue Inhalte und Formate?
Do, 16.08.2018, 19:00
Kommen und Gehen oder gelebte Gemeinschaft
Solidarisierung, Netzwerkbildung und kollektives Arbeiten – alles aus eigener Kraft. Wie ist der aktuelle Stand?Do, 23.08.2018, 19:00jeweils im C/O KUNSTPUNKT BERLIN, Schlegelstraße 6, 10115 Berlin-Mitte
Festivalabschluss: 31. August 2018, C/O KUNSTPUNKT BERLIN, 19:00
Schlegelstraße 6, 10115 Berlin-Mitte
Eintritt: jeweils frei
PSF Info Zentrale: Galerie des ACUD MACHT NEU, Veteranenstraße 21, 10119 Berlin-Mitte,
Öffnungszeiten im August: jeden Mi und Sa, 14:00 - 17:00
Mehr Informationen: projectspacefestival-berlin.com
Leitung: Marie-josé Ourtilane
Stellvertretene Leitung: Cora Hegewald
info@projectspacefestival-berlin.com
Mit freundlicher Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds






