Foto: art-in-berlin

Der Künstler, Kurator und Autor Fareed Armaly hat den Käthe-Kollwitz-Preis abgelehnt. Aus diesem Grund setzt die Akademie der Künste den Preis in diesem Jahr aus. Fareed Armaly wurde für die Auszeichnung von der Jury bestehend aus den Künstler:innen und Akademiemitgliedern Ayşe Erkmen, Mona Hatoum und Eran Schaerf ausgewählt.
Seine Ablehnung begründet Armaly u.a. damit, dass es ihm aufgrund der gegenwärtigen historischen Situation unmöglich ist, sich einer Institution anzuschließen, die im kulturpolitischen Rahmen der deutschen Regierung arbeitet. Der Künstler sieht in der deutschen Kulturpolitik "einen stark politisierten, reaktionären Trend ..., der darauf abzielt, die Stimmen der Befürworter palästinensischer Rechte" einzuschränken. Und weiter stellte er fest: "Trotz zahlreicher offener Briefe, die von Wissenschaftler:innen unterschiedlichster Disziplinen unterzeichnet wurden und in denen diese Formen der Zensur als unerträgliche Eingriffe und Mittel zum Schweigen gebracht werden, halten diese Praktiken an." (Hier ist die vollständige Begründung zu lesen).
Im Namen der AdK betont ihr Präsident Manos Tsangaris die Unabhängikeit der Institution, "die... als ... Gemeinschaft von Künstler*innen aus dem In- und Ausland stets aus selbständiger Verantwortung spricht, von niemandes Meinung abhängig ist, wenn sie die Künste und die Belange der Kunst in der Gesellschaft vertritt – das gilt insbesondere auch für Preisverleihungen. Sie wendet sich gegen jede Art von Zensur und Selbstzensur, zu der auch die Cancel-Culture, Boykott-Aufrufe und politische Beeinflussung zählen."

Sowohl der Brief von Fareed Armaly als auch die Antwort von Manos Tsangaris stammen vom August letzten Jahres, warum das erst jetzt bekannt wurde, ist nicht ganz klar.