Seit 1994 erscheint in unregelmäßigen Abständen (1-2 im Jahr) das be - Magazin des Künstlerhauses Bethanien: Ein Magazin mit Informationen zur Ausrichtung des Hauses, zu vor Ort stattgefundenen Ausstellungen, künstlerischen Statements oder zur Situation der Stipendiaten. Neben diesem allgemeinen Überblick zieht sich außerdem ein Schwerpunktthema durch das Heft. Bisherige Themen waren u.a. "langeweile", "science & surfaces" oder "agitation".
Die neueste Ausgabe (Nr.11) "critique" setzt sich mit den unterschiedlichen Facetten der aktuellen Kunstkritik bzw. den Aufgaben ihrer Kritiker auseinander. Ein Thema, das alle Jahre wieder diskutiert wird und zeigt, dass ein verstärkter Bedarf an Positionierung unter den Kunst- und Kulturarbeitenden besteht.
Die Spannbreite der Thematik reicht von der Hoffnung auf die "Wiederkehr aus der Krise der Kritik", hervorgerufen durch einen unabhängigen, dem "subjektiven Objektivismus" huldigenden Kritiker (Hanno Rauterberg/Publizist), über die Forderung nach verschiedenen Kritikformen entsprechend den verschiedenen Genres des Kunstmarktes (Thomas Eller/Künstler), bis hin zu der methodischen Fragestellung nach der Bedeutung von Kritik, die Astrid Wege (Kulturwissenschaftlerin) in einem Interview interessant und fundiert darlegt. Auf die Frage "welche Kunstkritik brauchen wir?" antwortet sie: "Eine Kunstkritik, die skeptisch gegen vorherrschende Topoi ist, gegebene Hierarchien attackiert und automatisierte Sprachgepflogenheiten reflektiert. Kritik muss den eigenen wie den künstlerischen methodischen Erstarrungen misstrauen, Wahrnehmungsverengungen bemängeln und repräsentative Ansprüche zurückweisen. Kritik handelt von Bedingtheiten und muss sich der eigenen Involviertheit in den Betrieb bewusst sein. ..." Was will man mehr!