Stelios Kallinikou © Panagiotis Mina / Susanne Kriemann © Alexander Komarov
C/O Berlin hat die Preisträger:innen des After Nature . Ulrike Crespo Photography Prize 26 bekanntgegeben: Stelios Kallinikou (*1985, Zypern) und Susanne Kriemann (*1972, Deutschland).Der After Nature . Ulrike Crespo Photography Prize ist ein gemeinsames Projekt der C/O Berlin Foundation und der Crespo Foundation, der jährlich verliehen wird und mit je 40.000 Euro dotiert ist sowie mit einer Ausstellung bei C/O Berlin und einer Publikation.
Über die Projekte:
Stelios Kallinikou widmet sich in seinem neuen Projekt dem Akrotiri-Salzsee, der Teil der britischen Militärbasis und damit des britischen Überseeterritoriums auf Zypern ist. Als wichtiges Feuchtbiotop im östlichen Mittelmeerraum bietet der See Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und liegt zugleich in der Nähe einiger der ältesten archäologischen Stätten Zyperns. In seiner Arbeit macht Kallinikou die Spannungen zwischen militärischer Nutzung, ökologischer Fragilität und kulturellem Erbe des Ortes erfahrbar, indem er verschiedene Zeitebenen miteinander verwebt. Zwischen Fotografie, Film und Skulptur entsteht ein Projekt, das die vielschichtigen Beziehungen von Land, Grenzen und Souveränität sichtbar macht und ein Nachdenken über koloniale Vermächtnisse am äußersten Rand Europas eröffnet. (Pressemitteilung)
Susanne Kriemanns Projekt knüpft an ihre langjährige Beschäftigung mit Uran und dem Atomzeitalter an. An der Schnittstelle von Fotografie, Wissenschaft und Poesie nutzt sie Pechblende, auch Uraninit genannt und eines der ältesten Minerale der Erde, als Ausgangspunkt, um geologische und atomare Zeitskalen zu reflektieren. Dafür greift sie auf frühe fotografische Verfahren wie Autoradiografie, Siebdruck und Heliografie zurück. Die Arbeiten verbinden die abstrakte Ästhetik, die Strahlung auf dem fotografischen Material hinterlässt, mit poetischen Texten und einer ortsspezifischen Szenografie. Kriemann fragt nach der Rolle von Pechblende, ein wichtiges Ausgangsmaterial für die Entdeckung der Radioaktivität, in Fotografie- und Wissenschaftsgeschichte ebenso wie nach aktuellen Debatten um Atomenergie und nukleare Aufrüstung. Ihr Projekt eröffnet eine kritische Auseinandersetzung mit den Bildwelten und Anwendungen von Radioaktivität und lädt ein, die Strahlung als zentralen Faktor im Verhältnis von Mensch und Umwelt zu begreifen. (Pressemitteilung)
Jury: Bergit Arends (Associate Lecturer, The Courtauld Institute of Art, London), Taous Dahmani (Kuratorin, The Photographers' Gallery, London), Kateryna Radchenko (Leiterin, Odesa Photo Days, Kyiv), Boaz Levin (Kurator und Co-Programmleiter, C/O Berlin) und Katharina Täschner (Kuratorin, C/O Berlin), Ben Livne Weitzman (Crespo Foundation, freier Kurator der Glenkeen Garden Residencies und der Ausstellungsreihe Glenkeen Variations), Christina Töpfer (Chefredakteurin, Camera Austria, Graz) und Bernard Vienat (Leiter, art-werk, Genf).
Die ausgezeichneten Projektkonzepte werden erstmals vom 12. Sep 2026 bis 3. Feb 2027 bei C/O Berlin realisiert.






