16 Uhr: zwischen der Künstlerin Cornelia Herfurtner und David Polzin im Rahmen der Ausstellung "Die Kids sind nicht alright!". Galerie Adlershof im Kulturzentrum Alte Schule | Dörpfeldstraße 54-56 | 12489 Berlin
Ort: Neuköllner Tor / Karl-Marx-Straße, S- und U-Bahnhof Neukölln
Der Ort unter der S-Bahnbrücke Neukölln an der stark befahrenen Karl-Marx-Straße zählt nicht unbedingt zu den urbanen Glanzpunkten in Berlin - Neukölln. Dennoch lässt es sich für manchen Passanten, der hier auf den Bus wartet oder auf diesem Weg ins Neuköllner Zentrum strebt, nicht vermeiden, einige Augenblicke zu verweilen.
Dass ein solcher durch Düsternis, Lärm und Hektik geprägte Unort durchaus einem positiven Wandel unterzogen werden kann, zeigt seit Juni 08 eine Lichtinstallation, die der Lichtplaner Matthias Friedrich (luna.lichtarchitektur) in Zusammenarbeit mit dem Künstler Roland Stratmann (künstlerischer Entwurf) sowie den Fachplanern Dietz Joppien Architekten vor Ort umgesetzt hat.
74 Neuköllner Straßen, deren Namen auf eine geografische Region außerhalb des Viertels verweisen, wie bspw. die Fulda- oder Elbestraße, bilden den Ausgangspunkt für das Projekt. Aus jeder dieser Straßen suchte Roland Stratmann einen Baum und kombinierte eine Fotografie von dessen Rindenstruktur mit dem Straßennamen. Das Bild wurde dann hinter eine beleuchtete Glasfläche montiert. Optisch verbinden sich die Glasflächen mit der architektonischen Struktur der Brückenstahlträger.
So sind 37 beleuchtete Glasflächen auf jeder Seite der Brückenunterführung zu sehen, die besonders bei Dunkelheit nuancenreich leuchten, aber auch tagsüber die Helligkeit vor Ort erhöhen. Neben diesem positiven atmosphärischen Effekt dürften die Fußgänger, die immerhin einige Meter an diesem fächerartigen Lichtband der Baumrindenfotografien entlang gehen, eine unerwartete Begegnung mit Kunst erfahren.
In sechs der Lichtelemente befinden sich außerdem kreisrunde Öffnungen, die temporär als kleine Ausstellungsvitrinen genutzt werden könnten. Schon jetzt sieht man Schulkinder neugierig in die Öffnungen schauen - eine gute Möglichkeit, hier in Zukunft integrative Projekte mit den Anwohnern zu entwickeln.
Die Lichtinstallation, die eine dauerhafte Einrichtung ist, wurde im Rahmen des Programms Stadtumbau West für das Gebiet Neukölln Südring realisiert. In künftigen Planungsschritten sollen zur Aufwertung der Karl-Marx-Straße weitere bauliche Veränderungen erfolgen.
Erwähnung findet die Installation u.a. in dem Buch "Berliner Miniaturen" von Attila Schauschitz:
books.google.de/books
Eine Blick in eine aktuelle Ausstellung von Roland Stratmann (in Zeiten von Corona, auch virtuell) unter:
https://www.art-in.de/share/ausstellungen/
weitere Infos:
www.rolandstratmann.de
www.lunalicht.de
www.dietz-joppien.de
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