Die NGBK (Neue Gesellschaft für Bildende Kunst) präsentiert eine besondere historische Ausstellung, die sich dem Schnittpunkt von Kunst und Musik in den 80iger Jahren widmet. Hierbei handelt es sich aber mehr als nur um eine Wiederbelebung. Benannt nach dem berühmten Plattentitel von Alfred Hilsberg des Zickzack Labels aus dem Jahr 1981 "lieber zu viel als zu wenig" möchte die Ausstellung den Aufbruch in die neuen Medien sowie Experimente mit Bild, Ton und Sprache präsentieren und somit die Grenzen der traditionellen Kunst überschreiten.
Künstler wie Martin Kippenberger, Albert Oehlen, Werner Büttner, Anne Jud oder Künstlergemeinschaften wie die Tödliche Doris und Minus Delta t hatten in diesen künstlerisch und politisch aktiven Jahren die Courage, mit ihren Arbeiten gegen das Kleinbürgertum und die akademische Kunst zu polemisieren.
So beeindruckt das 27 Meter lange Bild von Bernd Zimmer, auf dem eine Berliner U-Bahn auf der Warschauer Brücke dargestellt wird, oder eine dreifache Projektion von Comicbildern in einem separatem Raum von Bettina Sefkow.
Mit einem ungebrochenen Selbstvertrauen und einem erstaunlichen Sinn für gelungene Kombinationen setzten sich die Künstler mit Dada, Neodada, Popart und Neorealismus auseinander. Ohne einen Bezug zur Utopie behandelten sie Themen ihrer Zeit und der Gesellschaft. Die Zeit des Punk setzte sich zum Ziel aufzurühren und die Betrachter mit den teils sehr aggressiven Werken zu provozieren.

Mit Malerei, Fotografie, Plakaten, Plattencovern, Super 8 Filmen bietet die Ausstellung eine erhebliche Vielfalt der Neuen Wilden und ihren revolutionierten Mitteln. Außerdem ist es empfehlenswert, viel Zeit mitzubringen, da einige Filme 10-20 Minuten dauern. Doch die Investition lohnt sich.

Ausstellungsdauer: 19.07.-05.09.2003
Öffnungszeiten: täglich von 12-18.30 h
Neue Gesellschaft für Bildende Kunst
Oranienstr.25, 10999 Berlin