19 Uhr: Archivpräsentation. Werner Heegewaldt (Direktor des Archivs der AdK). Lesung mit Erdmut Wizisla (Literaturwissenschaftler) und Mathias Bertram (Kurator). Galerie Pankow | Breite Str. 8 | 13187 Berlin
Wie kann man einer Bauhaus-Ikone gerecht werden und dennoch einen Bezug zum Jetzt und Hier herstellen? Wie die markanten Sheddächer von Walter Gropius aufgreifen oder aber ihnen einen Kontrapunkt setzen? Ohne jedoch den Altbau in den Schatten zu stellen. Wie die eigenwillige Brückenrampe integrieren, die das Gelände durchzieht? „Eine direkte Wahrnehmung der bestehenden Architektur und der Dimension unseres Geländes war entscheidend, um Lösungen für einen Neubau zu finden“, erläutert Annemarie Jaeggi, Direktorin des Bauhaus-Archiv/ Museum für Gestaltung.
Eine große Herausforderung, der sich insgesamt 41 internationale Architekturbüros in einem von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ausgelobten Wettbewerb stellten. Denn der berühmte, von Gropius entworfene, 1979 eröffnete Gebäudekomplex muss generalsaniert werden. Zudem platzen die Depots, die immerhin die weltweit größte Bauhaus-Sammlung fassen, aus allen Nähten. Und die Besucherzahlen von Architekturbegeisterten aus aller Welt steigen stetig.
Das 100. Gründungsjubiläum des Bauhauses 2019 bietet nun den willkommenen Anlass für eine Museumserweiterung. Die bisherigen Funktionen des denkmalgeschützten Gebäudes sollen in Zukunft auf zwei Gebäude verteilt werden: Das Archiv und die Bibliothek werden im bereits bestehenden Gebäude untergebracht, während im Erweiterungsbau die Ausstellungs- und Veranstaltungsflächen zu finden sein werden. Bis zum 29. Februar 2019 zeigt die Ausstellung „Moving Forward“ im Bauhaus-Archiv die Architekturpläne und Modelle der Sieger und weiterer Preisträger des Wettbewerbs.
„Uns hat das Spiel zwischen dem Analogen und dem Dialogen gereizt“, erklärt der Berliner Architekt Volker Staab, Preisträger des Wettbewerbs. Was die technische Entwicklung für das Bauhaus des 20. Jahrhunderts bedeutet habe, entspreche heute den Einflüssen der digitalen Revolution.
Ein gläserner, rund 20 Meter hoher Turm, untergliedert durch filigrane, leicht tanzend wirkende Stäbe, soll dabei als Veranstaltungsort und Eingang in das darunterliegende Museum dienen. „Die Gestaltungsidee unseres Turms basiert neben der programmatisch begründeten Offenheit auf einer nur digital möglichen Optimierung des Tragwerks, die wir mit der formalen Reduktion der Moderne verbinden“, betont Staab.
Und auch das für die Bauhaus-Vertreter so wichtige Thema der Vermittlung brachte das Büro Staab Architekten, in dem 100 Mitarbeiter beschäftigt sind, in den Entwurf ein. So solle das transparente Gebäude, das vor allem für kleinere Diskursformate bestimmt sei, zwischen der Stadt und dem Bauhaus vermitteln. „Ich kann mir gut vorstellen, wie man abends das Gelände passiert und die Menschen im erleuchteten Turm wahrnimmt, die sich dort im Gespräch befinden“, so Staab.
Unter dem leichten Turm beginne dann die „dunkle Seite des Bauhaus“, scherzt der Architekt. Da die empfindlichen, überwiegend textilen und papiernen Exponate ohnedies vor Tageslicht geschützt werden müssen, sollen die Ausstellungsräume vor allem unterirdisch angelegt werden. Dabei werden diese auf einer Fläche von 2.300 Quadratmetern miteinander verbunden und durch einen Umgang zugänglich sein, der unter der Zugangsrampe des Bestandsgebäudes gelegen ist. Von hier blickt der Besucher in den Innenhof, den zentralen Ort des Ensembles. Seitlich des Turms fügt sich ein lang gestreckter Riegel entlang der Von-der-Heydt-Straße mit dem bauhaus-shop und dem Café an.
Durch seine „klare und durchdachte Intervention“ gelinge es, den „Bestand zu stärken und gleichzeitig einen wahrnehmbaren, zeichenhaften Eingang für die abgesenkten Ausstellungsflächen zu schaffen“, heißt es in der Begründung der Jury unter Vorsitz der Architektin Hilde Léon.
Viele Fragestellungen rund um die „bauhausspezifischen“ Themen Vermitteln, Experimentieren und Diskutieren seien derzeit allerdings erst angedacht und müssten nun mit den Kuratoren des Hauses programmatisch diskutiert werden, gibt Staab zu bedenken. Bis 2021 sollen die Bauarbeiten fertiggestellt sein. „Jetzt fängt die Arbeit erst an“, so der Preisträger.
Preisträger und Anerkennungen 1. Preis: Staab Architekten, Berlin; 2. Preis: Bruno Fioretti Marquez Architekten, Berlin; 3. Preis: ARGE sinning architekten, stinner architekten GmbH, Darmstadt; 4. Preis: dasch zürn architekten, Stuttgart; 5. Preis: EM2N Architekten AG, Zürich; Anerkennungen: F29 Architekten GmbH, Dresden; AFF architekten, Berlin; Konermann Siegmund Architekten, Hamburg; PPAG architects ztgmbh, Wien
moving forward
siegerentwurf und preisträger für das neue bauhaus-archiv - museum für gestaltung
02.12.2015-29.02.2016
bauhaus.de/
bauhausarchiv museum für gestaltung
klingelhöferstr. 14
10785 berlin
Titel zum Thema Bauhaus Archiv:
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In den nächsten vier Jahren entwickeln zwei Bauhaus Agentinnen mit acht Schulen in Berlin ein breit angelegtes Vermittlungsprogramm für das Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung.
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Nur noch an diesem Wochenende zu sehen. Hier unsere Besprechung.
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