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Claude Lanzmanns (1925-2018) Audio-Archiv zu dem Film „Shoah“ (Frankreich 1985), das sich im Jüdischen Museum Berlin (JMB) befindet, wird in das UNESCO-Register des Weltdokumentenerbes „Memory of the World“ aufgenommen.
Das Audio-Archiv wurde dem JMB Ende 2021 von Dominique Lanzmann, der Witwe des Regisseurs und Journalisten, gestiftet. Es handelt sich um nie veröffentlichte Audio-Aufnahmen, die im Kontext von Lanzmanns filmischen Monumentalwerk Shoah entstanden sind. Nach dessen Erhalt hat das JMB begonnen, die Kassetten, die rund 200 Stunden Aufnahmen enthielten, zu digitalisieren.

Noch immer hat Lanzmanns Dokumentarfilm, an dem er 12 Jahre arbeitete, nichts von seine Eindringlichkeit verloren.

"Der Film „Shoah“ war ein Wendepunkt in der Wahrnehmung des Holocausts: Ohne pädagogischen Gestus ist es ein lehrreiches Werk, das gesicherte historische Informationen liefert und diese im Gedächtnis eines weltweiten Publikums verankert. Lanzmann hatte zwölf Jahre lang an diesem Dokumentarfilm gearbeitet. Der Film ist neun Stunden und 26 Minuten lang – er zeigt kein einziges Archivbild. Lanzmanns Interview-Methodik in „Shoah“ spielte eine wichtige Rolle für die Entwicklung der Oral History als Disziplin: Er lässt die Zeitzeug*innen frei erzählen und den Fokus ihrer Erzählung selber wählen. Die Premiere von „Shoah“ gilt entsprechend sowohl als großes filmisches Ereignis als auch als historischer Meilenstein. In Anbetracht der Tatsache, dass die letzten Zeug*innen des Holocausts bald verstorben sein werden, entfalten die von Lanzmann durchgeführten Recherchen und Tondokumentationen ihre volle Bedeutung."(PM)

Zu den gesicherten Dokumenten im