17 Uhr: mit Theresa Schubert (Künstlerin) und Ingeborg Reichle (Kunsthistorikerin / Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit Helmholtz-Zentrum Potsdam). Projektraum MEINBLAU, Christinenstr. 18-19, 10119 Berlin
Emma Lavigne, © kuag
Wir trafen letzte Woche Emma Lavigne, die Direktorin des Centre Pompidou-Metz und Kuratorin der diesjährigen 14. Lyon Biennale. In einem kurzen Statement hat sie uns ihr Konzept erklärt, das dieses Mal unter der Vorgabe des künstlerischen Leiters, Thierry Raspail, unter dem Motto Moderne stehen soll.
Emma Lavigne: “Die diesjährige Edition der Lyon Berlinale läuft unter dem Titel “Floating Worlds”. Floating bezieht sich auf ein Konzept aus der japanischen Literatur. Es lehnt sich an den Begriff ukiyo-e, der das Bewusstsein über die sich ständig verändernde Welt beschreibt.
Ich verbinde dieses Konzept der japanischen Literatur mit der heutigen Stimmung, besonders beeinflusst durch den Philosophen Zygmunt Bauman, der viel über das Konzept der modernen Liquidität der Welt geschrieben hat. Die Tatsache, dass Menschen durch Strömung verbunden und getrennt werden, sowie durch die Beschleunigung der Zeit.
Im Kontext der rasenden Globalisierung wird sich die Welt bewusst, dass man untersuchen muss, wie einige Künstler die Wahrnehmung erweitern oder wie sich die Definitionen in der Kunstwelt verändern.
Diese Biennale wird voller Klang sein - ein Ozean von Klängen - es wird Filme, Poesie und Literatur geben und das sagt viel über die Idee der Offenheit in Kunstwerken aus. Die Tatsache, dass Künstler diese erstaunliche Freiheit besitzen können, die die Grenzen all dieser Felder und Kunstwerke erweitert.
Es kann eine Ausflucht werden, oder die Möglichkeit Teil dieser Welt zu sein.”
Die 14. Lyon Biennale präsentiert im Gegensatz zur 12. Lyon Biennale, die unter dem Motto Transmission stand, unter dem Motto Moderne hauptsächlich Künstler ab 1950, die sich jedoch auch auf Positionen zu Beginn des letzten Jahrhunderts beziehen.
Wurde die Biennale 2013 noch durch Namen wie u.a. Ed Adkins, Paul Chan, Trisha Baga, Matthew Barney, Roe Ethridge bzw. Neil Beloufa und Helen Marten geprägt, stehen 2017 namhafte Repräsentanten der Nachkriegsmoderne im Fokus. Namen wie Heinz Mack und Otto Piene, Lucio Fontana, Marcel Broodthaers und Alexander Calder repräsentieren signifikant Strömungen der Kunst des letzten Jahrhunderts.
Tomas Saraceno, Jorinde Voigt und Cerith Wyn Evans gehören als Jüngere jedoch ebenfalls zu den ausgewählten Künstlern.
Noch ein paar Zahlen:
Die Lyon Biennale 2013 verfügte bei 73 Künstlern mit 486 Punkten über einen Konzentrationswert von 6.6575.
Die Lyon Biennale 2017 verfügt bei 65 Künstlern mit 624 Punkten über einen Konzentrationswert von 9.6.
Zum Vergleich:
Während alle documenten einen Konzentrationswert von 8,4492 aufweisen, zeigt sich, dass die documenta 9, 1992 von Jan Hoet kuratiert, mit einem Konzentrationswert von 10,4492 noch hinter dem Konzentrationswert der documenta 11 von 2002 mit 11,5 von Okwui Enwezor liegt.
Die Whitney Biennale hat über alle Ausgaben gesehen einen Konzentrationswert von 5,4611 bei allerdings 733 Künstlern.
Konzentrationswert:
Wir haben die Meta Daten von über 500 Veranstaltungen (Entitäten) erfasst, und dabei über 65.000 Daten zu 31.000 Künstlern erhalten. Über 7.000 sind mehr als einmal vertreten. Der Konzentrationswert einer Veranstaltung ergibt sich aus der Anzahl der Künstlerdaten (der teilnehmenden Künstler), die durch die Anzahl der teilnehmenden Künstler geteilt werden.
14E BIENNALE D'ART CONTEMPORAIN
Du 20 sept. 2017 au 7 janv. 2018
labiennaledelyon.com/
Update: Künstlerliste
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