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Das Georg Kolbe Museum in Berlin

von Stella Hoepner-Fillies (31.01.2003)


Das Georg Kolbe Museum in Berlin

Das kleine Museum in unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof Heerstrasse gehört zu der Kategorie. "Natürlich kenne ich das, aber ich bin noch nie da gewesen!"

Der Künstler Georg Kolbe ist einer der bekanntesten deutschen Bildhauer der ersten Hälfte der 20. Jahrhunderts. Seine "Tänzerin"(1912) gilt ebenso wie der "Morgen"(1925) in Mies van der Rohes Barcelona-Pavillon als prägend für die klassische Plastik seiner Zeit. Ebenso, wie er sich für seine Plastiken von den jeweiligen Architekten nicht Wände oder Flächen, sondern ausschließlich "Raum" zur Aufstellung wünschte, so hat er sich 1928/29 von dem Architekten Ernst Rentsch "Raum" an die Sensburger Allee 25/26 bauen lassen. Zwei kubisch strenge Baukörper, die durch einen geometrischen Garten und eine Mauer an der Nordseite verbunden sind, geben ein klares Bild der Berliner Architektur der zwanziger Jahre.

Das eher strenge äußere Erscheinungsbild steht im bekannten und dennoch gelungenem Kontrast zum lichten Inneren der Häuser. Allerdings erst im Anschluß an die Suche nach dem Haupteingang und der kategorischen Aufforderung zu klingeln.

Das rechte Gebäude beinhaltete Georg Kolbes Atelier und einen Wohnbereich für den Künstler, das linke fungierte als Wohn- und Atelierhaus seiner Tochter und deren Familie.

Obwohl das Atelierhaus schon seit 1950 als Museum genutzt wird, ist das Wohnhaus erst seit 1998 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Die erfolgten Rückbaumaßnahmen zum Zustand des Hauses von 1929/35 haben sich als Bereicherung herausgestellt und sind zum Teil bis zur Farbgebung ablesbar. Nebenbei bemerkt beinhaltet es jetzt eines der nettesten Museumscafés der Stadt, auch in bezug zum Garten, dessen Gestaltung, seinen Plastiken und 6 cm(!) tiefen Backsteinmauern. Das eigentlich Bemerkenswerte liegt aber in dem Aufeinandertreffen von zwei völlig verschiedenen Raumkonzeptionen. Ernst Rentsch und in seiner Nachfolge Paul Linder haben in den beiden Baukörpern die Addition von Räumen in horizontaler bzw. vertikaler Struktur geschaffen. Ein Wohnhaus ohne Flure, in dem die funktionalen Anforderungen auf zwei Ebenen mit einander in Einklang gebracht und durch eine Treppe verbunden werden, liegt direkt neben dem vertikal geschichteten Atelier, in dem sich der Wohnbereich an die zweigeschossige Halle fügt, zum Teil sogar durch sie belichtet wird. Ein stimmiges Aufeinandertreffen von im Ansatz unterschiedlichen Raumfolgen ist selten in so klarer Form zu begehen.

Der 1995 fertiggestellte Erweiterungsbau besitzt die Stärke sich zurückzunehmen, leider bezieht sich diese Zurückhaltung nicht auf Glasbausteine und afrikanischen Sandstein.


Stella Hoepner-Fillies

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