12 Uhr: Kunst- und Kulturvermittler*innen laden zu kurzen Zwiegesprächen ein. Im Rahmen der Ausstellung "Nan Goldin. This Will Not End Well". Neue Nationalgalerie | Potsdamer Str. 50 | 10785 B
© Arena Berlin, Arena Berlin, Innenansicht / interior view
Die Kunstmesse Positions Berlin geht in die zweite Runde: Nach einem erfolgreichen Start im letzten Jahr in den Räumen des ehemaligen Kaufhauses Jahndorf zogen Kristian Jarmuschek und Heinrich Carstens mit ihrem Team nun in die Arena Berlin in Treptow. Im Rahmen der Berlin Art Week laden ausgewählte internationale Galerien in ihren Kojen und mit Solowänden zu einem interessanten und spannungsreichen Rundgang durch die historische Halle ein.
Die Zahlen können sich sehen lassen: 78 Aussteller aus 16 Ländern präsentieren auf 6000 Quadratmetern insgesamt 223 Künstlerinnen und Künstler aus insgesamt 37 Ländern. Fast alle Galerien aus 2014 sind wieder dabei, füllen das von Knut Völzke und dem Leise Design Studio aus Frankfurt entwickelte Messekonzept. Vertreten sind neben deutschen und europäischen Galerien auch Aussteller aus Übersee, vorgestellt werden junge und bereits durchgesetzte Positionen aus allen Medien: Malerei, Grafik, Skulpturen und Objekte, Fotografien und Videoarbeiten sowie Sonderpräsentationen.
Spezial exhibition of lvbg at Positions Berlin 2015, © Nadja Schöllhammer, Photo: Eric Tschernow, Courtesy: Galerie C&Kunterwegs
Nadja Schöllhammer, developement and composition scetch Nr. 01 for „Katarakt
2015“, wall- and floor installation at MARTa Herford Museum, 2015, pencil, coloured pencil and marker on paper, 30 x 42 cm
So zeigt der Landesverband Berliner Galerien anlässlich seines zwanzigjährigen Bestehens eine von Constanze Kleiner und Stephan von Wiese kuratierte Gruppenausstellung. Unter dem Titel Katzengold stellten sie auf einer eher kleinen, leider etwas eingeschlossenen Sonderfläche, Arbeiten von über 40 Künstlern zusammen, die „häufig schnell übersehen und verkannt“ werden. Zwölf mexikanische Nachwuchskünstler wurden in Zusammenarbeit mit der Mexikanischen Botschaft Berlin eingeladen, als Vorboten auf den Kulturaustausch 2016/17 sind hier spannende junge Positionen zu entdecken. So zieht Omar Baquet (*1979) auf seiner kleinen Arbeit Ghost Variations 4 (2015) zeichnerische Spuren über die Bildfläche, Linien und Farbflächen verdichten sich.
In Kooperation mit der Berlin Hyp vergibt die Positions Berlin auch in diesem Jahr wieder einen Förderpreis, 2014 ging dieser an Angelika Arendt. Sie wird von der Berliner Galerie C&K unterwegs vertreten, die in diesem Jahr eine Solopräsentation des deutsch-libanesischen Künstlers Said Baalbaki zeigt. Die Werkreihe Mon(t) Liban verbindet Malerei, Grafik und Skulptur. Der Künstler reflektiert eindrücklich die Zerstörung seines Heimatlandes, Flucht und Erinnerungen an die Schönheit der Landschaft.
Auch andere Berliner Aussteller wie Mianki (Claudia Kallscheuer, 365 Tea bags, 2014), Anna Jill Lüpertz mit einer Solowand (David Barbarino, Nile, 2014/15) oder Laura Mars (Matias Bechtold, Untitled, 2014) sind mit aktuellen Positionen in der großzügigen Halle vertreten. Aus Leipzig ist Josef Filipp mit Arbeiten von Eamon O’Kane (Tugendhat Villa Interior, 2013) angereist, die Oechsner Galerie aus Nürnberg zeigt Fotografien von Olaf Unverzart (*1972).
Courtesy: the artist / alma contemporary art gallery, Konstantinos Patsios, Medea, 2015, mixed media on paper, 1,50 x 2,20 cm
Spannend ist die Entwicklung innerhalb der Aussteller, Kojen in einer Partnerschaft zu buchen. So kooperiert die Tart Gallery Zürich mit der Gallery Alma aus Athen, die Arbeiten von Konstantios Patsios (Medea, Mixed Media on Paper, 2015) vertreten ist. Seine Collagen sind auch politisches Statement, so wie die Teilnahme der Chimera-Project Gallery aus Budapest, die auf eine noch existierende unabhängige Kunstszene im Land hinweist.
Die wohl weiteste Anreise hatte Carlos Caamano aus Lima, er präsentiert Arbeiten peruanischer Fotokünstler, beispielsweise die Stadtlandschaft von Hans Stoll (Hipertélico Urabno, 2010). Auf seiner digitalen Fotografie, die in einer Auflage von fünf Stück zum Verkauf steht, blicken wir in die immer gleiche Anatomie der sich rasant vergrößernden Städte.
Sehr sehenswert ist auch der Grafikschrank von der Berliner Galerie oqbo, eine Einladung „in die Kunst einzutauchen“. 150 Mappen in drei Papierschränken haben die Galeristen nach Treptow mitgenommen, öffnen die Schubladen für die Besucher, eine sehr persönliche Begegnung.
Kristian Jarmuschek hat nicht zuviel versprochen: Die diesjährige Positions Berlin bietet einen vielschichtigen Ausflug in künstlerische und kuratorische Positionen, ein breites Spektrum in professionellem Rahmen. Mit viel Raum für Wieder- und Neuentdeckungen, für Diskussionen und Kontakte, und mit viel Raum und Muße am neuen Ort.
Die diesjährige Berlin Art Week ist mit ihren unzähligen Events wieder ein stadtweites Kunstereignis, das die Kunstmessen weitschweifig ergänzt. Deshalb kann der kostenlose Shuttlebus, der alle 30 Minuten zwischen der Positions Berlin und der abc am Gleisdreieck pendelt, sehr nützlich sein.
Positions Berlin
17. bis 20. September 2015
Arena Berlin
Eichenstraße 4
12435 Berlin
Freitag und Samstag 13-20 Uhr
Sonntag 11-18 Uhr
positions.berlin
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