Ulrike Ottinger, Berlin, 1980, Dreharbeiten zu ›Freak Orlando‹, BRD 1981, Regie: Ulrike Ottinger, © Ulrike Ottinger

Die Akademie der Künste und Stiftung Deutsche Kinemathek erhalten das künstlerisches Archiv der Filmemacherin, Fotografin, Malerin, Theaterregisseurin und Kuratorin Ulrike Ottinger.
Die Objekte zu ihrem filmischen Werk gehen an die Stiftung Deutsche Kinemathek, die Objekte zu ihrem theatralen und bildkünstlerischen Werk sowie zu ihren kuratorischen Arbeiten an die Akademie der Künste. Darunter finden sich u.a. ihre Filme, Filmrequisiten, über 30.000 Dias und 150.000 Fotos, zahlreiche Dreh- und Arbeitsbücher sowie Kritiken zu allen Filmen, Opern- wie Theaterinszenierungen und Ausstellungen. Einen guten Einblick in die Materialsammlung der Künstlerin findet sich auf der Website von Ulrike Ottinger (*1942 in Konstanz).

Anlässlich ihrer Ausstellung „Paris Calligrammes“ (2019) im Haus der Kulturen der Welt heißt es in unserer Besprechung auf art-in-berlin über Ulrike Ottinger:
"Unbeirrt folgte die Künstlerin ihrer Reise- und Entdeckerlust, ihren Phantasien und Einfällen. Immer geht es um Unerwartetes, um Störendes, um Verfremdungen und Irritationen der Wahrnehmung. Jenseits von konventionellen ästhetischen Umsetzungen, von Geschlechterstereotypisierungen, jenseits von bekannten Mustern oder Narrativen entstanden bisher über zweiundzwanzig Filme. Ihre Produktivität ist überbordend: Opern- und Theaterinszenierungen und unzählige Ausstellungen ihrer Fotografien, (Dreh-)Bücher, Bilder und Texte. Ob in Venedig, Wien oder London, Buenos Aires, New York oder Tel Aviv, an Ulrike Ottinger kommt niemand vorbei. Eine unermüdliche „Traumfabrikantin“ ist sie, eine wagemutige Reisende, deren künstlerische Zauberschachtel sich nie zu leeren scheint."

Eine Auswahl:

Filme:
Laokoon und Söhne (1971-73), Bildnis einer Trinkerin (1979), Freak Orlando (1981) und Dorian Gray im Spiegel der Boulevardpresse (1984)

Dokumentarische Filmprojekte:
China. Die Künste – Der Alltag (1985), Taiga. Eine Reise ins nördliche Land der Mongolen (1092), Exil Shanghai (1997), Südostpassage (2002), Chamissos Schatten (2016) und zuletzt Paris Calligrammes (2020).

Zudem inszeniert Ulrike Ottinger u. a. am Berliner Ensemble, Staatstheater Stuttgart, Haus der Berliner Festspiele und für den Steirischen Herbst in Graz. Mit ihren fotografischen und filmischen Arbeiten war sie an der Biennale di Venezia, der documenta und der Berlin Biennale beteiligt und hatte zahlreiche Einzelausstellungen weltweit.

Veranstaltung:
20. Januar 2023 um 18.30 Uhr
„Die Realität ist eine Konstruktion, manchmal eine Illusion“
Filmgespräch mit Ulrike Ottinger
Moderation: Rüdiger Zill, Einstein Forum und Kristina Jaspers, Deutsche Kinemathek, mit Film-Einspielungen

Deutsche Kinemathek
Veranstaltungsraum, 4. OG
Potsdamer Straße 2
10785 Berlin
Eintritt frei