19 Uhr: mit Professorin für Medienkunst an der HGB Leipzig, Christin Lahr und den Künstler*innen der Ausstellung "Crimes of Carelessness (the deep and the foamy)" (engl.). VILLA HEIKE | Freienwalder Str. 17 | 13055 Berlin
Crossing von Levan Akin war DER Film der Berlinale, dem es am ehesten gelingt, visuelle Eleganz mit gekonntem Erzählen zu verbinden. Warum er bei den Teddy-Preisverleihungen nur einen Jury Award erhielt bleibt rätselhaft.
Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt Levan Akin von Lia, einer georgischen Lehrerin im Ruhestand. Sie hat ihrer Schwester auf dem Totenbett versprochen, deren verschwundene Tochter Tekla zu finden. Ein junger Mann (Achi) aus der Nachbarschaft, ziellos und zerzaust, heftet sich an die Fersen der energischen und schlagfertigen Frau. Das ungleiche Paar – man denkt im Laufe des Films auch gerne an den Kultklassiker Harold and Maude (1971) zurück – macht sich auf die Reise von Batumi nach Istanbul. Dorthin soll die Transfrau Tekla geflüchtet sein. In den labyrinthischen Gassen der Stadt begegnet ihnen Evrim, die sich als Anwältin für die queere Szene, aber auch für ein elternloses Straßenkind, einsetzt. Sie hilft den beiden bei ihrer Suche.
Crossing ist bereits der vierte Spielfilm des schwedischen Regisseurs mit georgischen Wurzeln. Mit seinem vorangegangenen Film Als wir tanzten (2019) feierte er bereits international Erfolge. Auch hier zeigt er wieder sein Können. Wie Lia und Achi sich langsam annähern, wie sich ihre Suche nach der verloren gegangenen Nichte gestaltet, ist ebenso sensibel und gekonnt erzählt wie ihre Begegnungen mit den anderen Figuren des Films. Dabei geraten traditionelle Rollenbilder zunehmend ins Wanken. Vorbehalte, Unsicherheiten und Vorurteile lösen sich nach und nach auf.
Ein fast ungewohnt menschenfreundlicher Umgangston bestimmt alle aus so unterschiedlichen Welten kommenden Protagonisten. Die Dialoge sind pointiert, bissig und humorvoll. Auch Musik und Tanz spielen, wie könnte es anders sein, eine große Rolle und verleihen dem Film bei aller Problematik Schwung und Leichtigkeit. Nicht zuletzt ist es die Kamerafrau (Lisabi Fridell), die neben den bis in die letzte Nebenrolle fantastisch besetzten Schauspielern zum Gelingen des Films beiträgt. Sie kreiert die schönsten Bilder für diese so zart erzählte, romantische Geschichte. Meine dringende Empfehlung!
CROSSING
SE/DK/FR/TR/GE 2023, 105 Min., georgisch, türkisch, engl. OmU
Regie: Levan Akin
Kamera: Lisabi Fridell
Schnitt: Emma Lagrelius, Levan Akin
mit: Mzia Arabuli, Lucas Kankava, Deniz Dumanlı
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