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Berlin Daily 30.04.2025
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18 Uhr: mit Oliver Schübbe + 19 Uhr: Ausstellungen nachhaltig denken und nachhaltig produzieren mit Bernard Vienat und Oliver Schübbe. Im Rahmen von "11. RecyclingDesignpreis". Galerie Nord | Turmstraße 75 | 10551 Berlin

aquamediale 16: Interview mit Gunhild Kreuzer

von art-in-berlin (01.06.2025)


aquamediale 16: Interview mit Gunhild Kreuzer

Die aquamediale ist ein internationales Festival für zeitgenössische Kunst im Spreewald. In diesem Jahr findet das Kunstfestival zum 16. Mal statt. Wie immer geht es um hochaktuelle Themen unserer Zeit. So lautet das diesjährige Motto biodiversity, das die Auswirkungen einer gestörten Balance zwischen Mensch und Natur thematisiert.
Aus einem Open Call heraus bewarben sich 204 Künstler:innen aus 10 Nationen, 10 wurden für die aquamediale 16 ausgewählt. In Zusammenarbeit mit dem Kurator Harald Larisch sind nun die vor Ort realisierten Kunstwerke im Biosphärenreservat um Lübben zu sehen.
Über die Dauer des Festivals (31. Mai bis 27. September 2025) stellen wir auf art-in-berlin in regelmäßigen Abständen die Künstler:innen in Kurzinterviews vor.


INTERVIEW
Die Performance- und Aktionskünstlerin Gunhild Kreuzer, Absolventin der Kulturwissenschaften und ästhetischen Praxis an der Universität Hildesheim, präsentiert für die aquamediale 16 ihr Werk „Aufgetischt“. Dieses versammelt Mensch und Tier an einen symbolischen Tisch.

Carola Hartlieb-Kühn: Liebe Gunhild Kreuzer, Ihre Arbeit „Aufgetischt“ für die aquamediale 16 bringt Mensch und Tier an einen symbolischen Tisch. Ist das eine Einladung zur friedlichen Koexistenz oder eher eine Mahnung an die oft einseitige Beziehung zwischen Mensch und Tier?

Gunhild Kreuzer: Es ist erstmal als eine Einladung gedacht, sich darüber Gedanken zu machen wie ein Zusammenleben von Mensch und Tier gut funktionieren könnte.

Carola Hartlieb-Kühn: Ihre Arbeit verknüpft die Beziehung zwischen Mensch und Tier mit der Frage unseres Umgangs mit Natur und Umwelt. Was war Ihre primäre Motivation, diese ökologische Dimension in Ihr Werk zu integrieren?

Gunhild Kreuzer: Mein ursprüngliches Interesse galt der Dezimierung von Lebensräumen von Tieren und Pflanzen und dem sich daraus ergebenden Schwinden der Artenvielfalt. Beim Wandern ist mit dann die Idee der Verknüpfung von Wanderrastplatz und Futterkrippe gekommen.

Carola Hartlieb-Kühn: Die Verbundenheit aller Lebewesen, auch nichtmenschlicher, ist ein zentraler Gedanke in Bezug auf den Erhalt der Biodiversität. Welche Rolle spielt diese Idee konkret in Ihrem Werk?

Gunhild Kreuzer: Sich gemiensam an einen Tisch zu setzen, zeigt das Ansinnen, sich auf Augenhöhe, gleichberechtigt und respektvoll zu begegnen. Es geht nur miteinander. Fragen von Tierwohl, Ernährung und Produktion sollten in den Vordergrund rücken.

Carola Hartlieb-Kühn: Die Futtekrippe könnte rein funktional interpretiert werden. Sehen Sie darin auch Raum für spirituelle Assoziationen?

Gunhild Kreuzer: Es ist natürlich gut, wenn wir uns immer wieder bewusst machen, dass wir diesen Planeten gemeinsam bewohnen. Und aus dieser Verbundenheit heraus sollten wir unser Handeln ermessen.

Carola Hartlieb-Kühn: Humor scheint in vielen Ihrer Arbeiten präsent zusein. Auch bei “Aufgetischt” evoziert die Vorstellung eines gemeinsamen Mahls mit
Waldtieren ein Schmunzeln. Welche Funktion erfüllt der Humor in Ihrer Kunst?“

Gunhild Kreuzer: Humor ist ein Mittel, um mit Gegebenheiten und Setzungen zu jonglieren und so alles in Bewegung zu halten. Das ist in der Kunst nicht anders als im Leben.

Carola Hartlieb-Kühn: Gibt es bei “Aufgetischt” einen unmittelbaren Bezug zum Spreewald?

Gunhild Kreuzer: Die Awo Spreewaldwerkstätten haben für den Bau märkische Kiefer verwendet. Und auf den Tisch könnten märkische Gerichte kommen wie die Spreewaldgurke.

Carola Hartlieb-Kühn: "Aufgetischt" lädt dazu ein, über unser Verhältnis zur Umwelt und unsere Rolle im Erhalt der Biodiversität nachzudenken. Welche konkreten Handlungsanstöße oder Erkenntnisse erhoffen Sie sich von den Besucher*innen Ihres Kunstwerks?

Gunhild Kreuzer: Es wäre natürlich gut, wenn an diesem Tisch gemeinschaftlich darüber diskutiert würde, was auf den Tisch kommt, was wir uns auftischen lassen und wie wir uns eine gesunde und tierwohlbedenkende Ernährung und Landwirtschaft vorstellen. Der Platz gibt Anlass über Natur und Kulturlandschaft nachzudenken, wie wir uns in der Natur bewegen und auch für ihren Schutz sorgen können.

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