14 Uhr: Kulturschaffende stärken. Int. Systeme zur Unterstützung u. beruflichen Entwicklung von Künstlerinnen im Rahmen der Polish Art Week. Polnisches Institut/Galerie | Burgstr. 27 | 10178 B
Kinder zu belauschen, hat schon manche Wahrheit an den Tag gebracht: "Mami, der hat doch schon dieses andere große Haus gebaut, oder?"
Der Junge und seine Mutter stehen vor dem Krematorium in Berlin Treptow und reden über das Kanzleramt.
Schon von weitem drängen sich formale Parallelen zwischen den beiden so unterschiedlich, genutzten Gebäuden des Architekten Axel Schultes auf.
So stellt sich die Frage, wie der Sitz des Kanzlers und eine Stätte der Trauer miteinander in Verbindung stehen könnten. Auþer der intendierten würdevollen Atmosphäre an beiden Orten und der immerwährenden Suche Schultes'nach archaischen Architekturformen hat jedoch kein weiterer Aspekt Bestand. Wäre dann Architektur nicht austauschbar und ihre Nutzung irrelevant geworden?
Aber natürlich sind viele architektonischen Merkmale der beiden Gebäude völlig verschieden und Kindermund tut vielleicht doch nur selten Wahrheit kund.
Das Krematorium besteht aus zwei Sichtbeton-Gebäudeteilen, die hart und unnahbar in die Friedhofsumgebung eingestellt wurden. Laut deutscher Waldnorm sind 2839 Bäume auf dem alten Teil des Geländes ausreichend, um dieser verwunschenen Atmosphäre den Beinamen Waldfriedhof zu gewähren. Ðber eine schöne alte Allee gelangt der Trauernde durch zwei Eingänge in die zentrale Wandelhalle und von dort aus in drei kleinere Kapellen, in denen die eigentlichen Trauerfeiern stattfinden. In der groþen Wandelhalle liegt ohne Frage der Schwerpunkt der ganzen Anlage: Sie ist einfach beeindruckend.
27 Säulen, akzentuierter Lichteinfall und die berauschende Akustik sind nur einige Teilaspekte dieser Architektur. Jeder Ton hallt 8 Sekunden lang nach, Musik ist nur langsam und damit auch immer traurig genieþbar, alles andere wäre akustisch nicht umsetzbar. Ohne auf christliche Symbolik zurückzugreifen, wird in der Wandelhalle ein neuer Bautypus geschaffen. Dem Tod wird durch seine architektonische Ausformulierung in unserer Gesellschaft ein neuer Platz zugewiesen. Das Trauern bekommt einen anderen gesellschaftlichen Rang und damit einen relativierten Stellenwert. Architektur verändert. Eine Floskel, die in ihrer positiven Auslegung sicherlich nicht oft auf neuere Architektur anzuwenden ist. Hier können Sie sich verändern lassen, am besten erst einmal ohne konkreten Anlass.
copyright: Fotos / Stella Hoepner-Fillies
Kiefholzstrasse 221 12437 Berlin Tel.:030/639581-0 Mo.-Fr. 9.00-15.00 Uhr
Titel zum Thema :
aquamediale 16: Interview mit Davide Tagliabue
Eine Interviewreihe mit den Künstler:innen der aquamediale 16, dem Kunstfestival im Spreewald.
aquamediale 16: Interview mit Bernhard Schurian
Eine Interviewreihe mit den Künstler:innen der aquamediale 16, dem Kunstfestival im Spreewald.
aquamediale 16: Interview mit Nicole Schuck
Eine Interviewreihe mit den Künstler:innen der aquamediale 16, dem Kunstfestival im Spreewald.
aquamediale 16: Interview mit Anna Mrzyglod
Eine Interviewreihe mit den Künstler:innen der aquamediale 16, dem Kunstfestival im Spreewald.
aquamediale 16: Interview mit Gunhild Kreuzer
Eine Interviewreihe mit den Künstler:innen der aquamediale 16, dem Kunstfestival im Spreewald.
aquamediale 16: Interview mit Andrea J Grote
Eine Interviewreihe mit den Künstler:innen der aquamediale 16, dem Kunstfestival im Spreewald.
aquamediale 16: Interview mit Jahna Dahms
Eine Interviewreihe mit den Künstler:innen der aquamediale 16, dem Kunstfestival im Spreewald.
berlin daily (bis 29.6.2025)
Wir beginnen die Woche mit dem Tagestipp zu einer Podiumsdiskussion "Kulturschaffende stärken". Dies uns noch viel mehr in unseren Tagestipps für die Woche.
Jürgen Mayer H. erhält 1. Preis des Kunst-am-Bau-Wettbewerbs / Außenfassade Humboldt Forum
Kurznachricht
Der Weg einer Pionierin - Lygia Clark in der Neuen Nationalgalerie
Ausstellungsbesprechung
Petition von #BerlinIstKultur gestartet
Zusammen für die Kultur – Jetzt unterschreiben
Vernissagen diese Woche in Berlin. Eine Auswahl
Das sind unsere Eröffnungstipps für die kommenden Tage.
Call for Abstracts für die interdisziplinäre Konferenz „Performing Transformation“
Open Call für Forschende, Künstler:innen und Praktiker:innen
berlin daily (bis 22.6.2025)
He, der Sommer ist da! Und hier kommen unsere Dailys für die Woche.
Bilder von der 13. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst
Ein Streifzug ...
Haus am Kleistpark
Verein Berliner Künstler
Galerie Alte Schule im Kulturzentrum Adlershof
Alfred Ehrhardt Stiftung
neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK)