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18 Uhr: Ins Gespräch kommen mit den anwesenden Künstler*innen und dem Kuratorenteam des ZAK – Zentrum für Aktuelle Kunst | Zitadelle, Am Juliusturm 64, 13599 Berlin

Interviewreihe zum Spreewälder Kunstfestival aquamediale

von chk (16.09.2021)
vorher Abb. Interviewreihe zum Spreewälder Kunstfestival aquamediale

© Alex Gross, Foto: Förderverein aquamediale e.V./FRAMERATE MEDIA

Die aquamediale ist ein internationales Festival für zeitgenössische Kunst im Spreewald und seit 19 Jahren fester Bestandteil des brandenburgischen Kultursommers.

Elf Künstler*innen aus acht Nationen begleiten die aquamediale 14 und visualisieren das Thema „Hand Werk Kunst“ in ihren Arbeiten. Über die Dauer der aquamediale stellen wir auf art-in-berlin in regelmäßigen Abständen die Künstler*innen in Kurzinterviews vor:

Nach Nadine Glas, Dan Farberoff & David Behar Perahia, Marie-Annick Le Blanc, Mark Swysen, Robin Zöffzig, Jim Avignon, Gong Zhang. Als letzter Künstler folgt Alex Gross.

aib: Das Kunstfestival aquamediale hat zum Motto „Hand Werk Kunst“. In welchem Verhältnis stehen für Sie die Begriffe Hand Werk Kunst?

Alex Gross: Das praktische Arbeiten mit der Hand bekommt in dem sich momentan im Wandel befindenden Forschungsbetrieb, im Speziellen in der Verbindung von Kunst und Wissenschaft, eine immer stärkere Relevanz. Das Wissen der Bildhauerei aber geht seit jeher von der Wichtigkeit dieser Praxis aus und somit auch von der Wichtigkeit des Handwerks gerade in unserer hektischen krisengeschüttelten Zeit. Das Weben von Körben, das Zentrieren der Tonmasse beim Drehen oder eben, im Fall meiner Arbeit, das Hauen von Holzskulpturen sind viel mehr als reine Metaphern gegen ein bestimmtes zielorientiertes Denken. Denn es begründet Erfahrungen des Loslassens und ein sich Einlassen auf das Material. Es gibt die Möglichkeit, in Korrespondenz mit dem Material zu treten und dieses zum eigentlichen Protagonisten zu machen. So kann sich eine andere Perspektive auf Produktion entwickeln.

aib: Was haben Sie vor Ort vorgefunden, was Ihr künstlerisches Interesse erregt hat?

Alex Gross: Ich fand eine wahnsinnig schöne Landschaft, gerade auf dem Stück der Querspree: umgefallene Bäume, Biberspuren, alte verfallene Holzhütten.

aib: Wie wichtig war der Austausch vor Ort (mit den anderen Künstler*innen / mit den Menschen vor Ort oder den Organisatoren)?

Alex Gross: Das war toll, so viele nette, hilfsbereite Leute kennenzulernen und den Menschen vom Fluss aus bei ihren täglichen Arbeiten zuzugucken.

© Alex Gross, Foto: Förderverein aquamediale e.V./FRAMERATE MEDIA

aib: Können Sie uns etwas über den Entstehungsprozess Ihrer Arbeit sagen?

Alex Gross: Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich das Scheitern als kreativen Prozess in das Zentrum meiner Arbeit gestellt habe. Ich hatte mir vorgenommen, möglichst fluide mit den Situationen umzugehen. Das musste ich auch, denn mein Ausstellungsplatz, ein über den Kanal ragender massiver Weidenstamm, brach eine Woche vor der Installation ab und verschwand einfach. Ich wollte dort ursprünglich Computertasten aus Holz einlassen. So landeten die Tasten, den Zufall als Chance nehmend, im Wasser.

aib: Was ergibt sich für Sie aus der Verbindung von Computer und Natur?

Alex Gross: Es ist der Prozess der Durchdringung, der mir am Herzen lag. Das Holz der Computer-Tasten korrespondiert mit dem Wasser und dem Leben des Flusses. Die Tasten saugen sich voll. So sehr dieser Prozess mich fasziniert, bedeutet es eben auch den Zufall auszuhalten. Die Tasten verfärben sich und bilden lange grüne Algenbärte unter Wasser. Es ist jedem selbst überlassen, darin ein Statement zu lesen. Diesen Zustand der Auflösung zu affirmieren fällt nicht leicht, verstößt er doch gegen die gängige klassische Vorstellung einer Skulptur, die für die Ewigkeit bestimmt ist. Aber ich sehe in dem Prozess vor allem Poesie: Es ist der Fluss, der durch das Eindringen ins Holz die Tasten schwerer macht und diese langsam nach unten drückt. So als wenn man gleichzeitig in Zeitlupe die Tasten: ctrl, Ä, NumLock, Return und & drücken würde. In dieser Metapher ist der Fluss der Akteur einer skulpturalen Performance, und wir paddeln bloß in unseren Kanus vorbei.

Mehr zu Alex Gross unter: www.grossalex.de

Unter dem Thema „Hand Werk Kunst“ ist die Kunstausstellung am, im und auf dem Wasser bis zum 18. September 2021 im Spreewalddorf Schlepzig zu sehen.

aquamediale.dahme-spreewald.info

chk

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