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Berlinale Kamera 2020: Ehrung für Ulrike Ottinger

von chk (28.01.2020)
vorher Abb. Berlinale Kamera 2020: Ehrung für Ulrike Ottinger

Ulrike Ottinger, © Jelka von Langen

Anlässlich der 70. Internationalen Filmfestspiele erhält die Regisseurin und Künstlerin Ulrike Ottinger die Berlinale Kamera, die seit 1986 an Persönlichkeiten und Institutionen verliehen wird, die sich um das Filmschaffen besonders verdient gemacht haben.

Daniela Kloock schrieb anlässlich ihrer Ausstellung „Paris Calligrammes“ letztes Jahr im Haus der Kulturen der Welt über Ulrike Ottinger:

"Unbeirrt folgte die Künstlerin ihrer Reise- und Entdeckerlust, ihren Phantasien und Einfällen. Immer geht es um Unerwartetes, um Störendes, um Verfremdungen und Irritationen der Wahrnehmung. Jenseits von konventionellen ästhetischen Umsetzungen, von Geschlechterstereotypisierungen, jenseits von bekannten Mustern oder Narrativen entstanden bisher über zweiundzwanzig Filme. Ihre Produktivität ist überbordend: Opern- und Theaterinszenierungen und unzählige Ausstellungen ihrer Fotografien, (Dreh-)Bücher, Bilder und Texte. Ob in Venedig, Wien oder London, Buenos Aires, New York oder Tel Aviv, an Ulrike Ottinger kommt niemand vorbei. Eine unermüdliche „Traumfabrikantin“ ist sie, eine wagemutige Reisende, deren künstlerische Zauberschachtel sich nie zu leeren scheint."

Die Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek und der Künstlerische Leiter Carlo Chatrian der Berlinale erklären über die Auszeichnung für Ulrike Ottinger:
„Mit der Berlinale Kamera feiern wir Künstler*innen, deren Arbeit stets eine enge Beziehung zwischen den Themen des Kinos und dem eigentlichen Akt des ´Filmemachens` unterhält. Daher ist Ulrike Ottinger die ideale Trägerin eines Preises, der das Wort ´Kamera` enthält. Als Malerin, Fotografin und Allround-Künstlerin hat sie das Kino immer als eine Kunst verstanden, die durch Begegnung mit anderen Menschen, Objekten, Büchern, Geschichten, Orten und Kulissen entsteht, in denen sich die Realität bemerkbar macht. Ihr aktueller Film Paris Calligrammes ist eine originelle und wunderschöne Autobiografie und eine Zeitreise.”

Die Verleihung der Berlinale Kamera an Ulrike Ottinger findet am Samstag, dem 22. Februar, um 16:15 Uhr im Haus der Berliner Festspiele statt. Danach wird die Weltpremiere von Ottingers Dokumentarfilm Paris Calligrammes als Beitrag im Berlinale Special präsentiert.

Biografisches:
Ulrike Ottinger gehört seit den 1970er Jahren zu den bedeutendsten deutschen Filmemacherinnen. Neben der Berlinale wurden ihre Filme auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt und vielfach gewürdigt, u.a. in der Cinémathèque française in Paris und dem Museum of Modern Art in New York. Ottingers Filmwerk umfasst 25 Kurz-, Dokumentar- und Spielfilme. Sie wurde mit dem Bundesfilmpreis und wiederholt mit dem Preis der deutschen Filmkritik ausgezeichnet, 2011 erhielt sie den Hannah-Höch-Preis der Stadt Berlin für ein hervorragendes künstlerisches Lebenswerk. Dieses beinhaltet neben Film- auch Theaterregie, Malerei und Fotografie. Ihre künstlerischen Arbeiten wurden bei der Biennale di Venezia, der documenta und der Berlin Biennale gezeigt. (PM)




chk

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